„Hat die WM 2006 Pegida begünstigt?“ – Kosten von 52.789 Euro für bpb-Videoserie

Vor etwas mehr als einem Monat geriet die Bundeszentrale für politische Bildung in die Kritik, weil sie im Rahmen einer Reihe ein einseitiges Video zur Fußball-WM 2006 veröffentlicht hatte. Später löschte sie das Video wieder. Nun wurde bekannt, was die Produktion der Serie gekostet hat.

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„Hat die WM 2006 Pegida begünstigt?“ – Kosten von 52.789 Euro für bpb-Videoserie

Das Logo der bpb bei der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr.

© IMAGO / Arnulf Hettrich

Berlin. – Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) steht in der Kritik, nachdem eine von ihr produzierte Videoserie auf erhebliche Kritik gestoßen ist. Die umstrittene Reihe mit dem Titel „Politik raus aus den Stadien“ kostete die öffentliche Hand insgesamt 52.789,52 Euro. Besonders in die Kritik geraten ist das Video „2006 – ein Sommermärchen für den Nationalismus?“, das die bpb nach massiven öffentlichen und politischen Reaktionen inzwischen zurückgezogen hat. FREILICH berichtete über den Skandal.

Die bpb räumte ein, dass das Video sowohl inhaltlich als auch in der Umsetzung nicht den Qualitätsansprüchen des Hauses entsprochen habe. In der entsprechenden Stellungnahme auf Instagram erklärte die Behörde, dass es sich bei dem Video um einen „Fehler“ gehandelt habe und die verbleibenden Teile der Reihe einer gründlichen Qualitätsprüfung unterzogen würden.

Das betreffende Video, das die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland unter dem Aspekt des Nationalismus beleuchtet hatte, wurde wegen seiner einseitigen Darstellung und mangelnden wissenschaftlichen Tiefe scharf kritisiert. In dem Video wurde unter anderem die These vertreten, dass die WM einen Anstieg des Nationalismus in Deutschland begünstigt habe. Diese Behauptung stieß auf breite Ablehnung und das Video wurde schließlich gelöscht. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Götz Frömming, kritisierte dieses Vorgehen scharf als „Farce“, da die Prüfung erst nach der Veröffentlichung erfolgt sei.

Die Produktion kostete 50.000 Euro

Die gesamte Videoreihe bestand aus neun Kurzvideos, die auf Instagram und TikTok veröffentlicht wurden. Neben dem zurückgezogenen Sommermärchen-Video behandelten die anderen Clips Themen wie Fußball im Iran, die Geschichte des Frauenfußballs und politische Spannungen im Zusammenhang mit Fußballspielen. Die Produktionskosten der Serie beliefen sich auf insgesamt 52.789,52 Euro.

Die bpb kündigte an, die Qualitätsprüfung der Videoreihe intern unter Einbeziehung verschiedener Fachabteilungen durchzuführen. Dabei soll geklärt werden, inwieweit die Grundsätze des Beutelsbacher Konsenses eingehalten wurden und wie zukünftige Projekte besser gestaltet werden können. Bisher sind für diese Überprüfung keine zusätzlichen Kosten vorgesehen.

Götz Frömming bemängelte, dass eine sorgfältige Prüfung der Videos bereits vor der Veröffentlichung hätte erfolgen müssen. Er sieht in der missglückten Serie ein Beispiel für ein grundsätzliches Versagen der derzeitigen Leitung der bpb im Umgang mit den Anforderungen der neuen Medien und den Prinzipien der politischen Neutralität.

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