Hertha BSC führt „queeres Schutzkonzept“ ein

Um allen Stadionbesuchern einen „Ort des Wohlfühlens“ bieten zu können, führt der Berliner Fußballclub Hertha BSC ein neues Schutzkonzept ein.
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Hertha BSC führt „queeres Schutzkonzept“ ein

Bild: Hertha BSC-Fans bei einem Spiel im Berliner Olympiastadion / Bild: Frankinho from Berlin, Germany, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Um allen Stadionbesuchern einen „Ort des Wohlfühlens“ bieten zu können, führt der Berliner Fußballclub Hertha BSC ein neues Schutzkonzept ein.

Berlin. – Hertha BSC hat angekündigt, mit Beginn der neuen Saison bei Heimspielen ein „queeres Schutzkonzept“ einzuführen. Mit dem Codewort „Wo ist Lotte?“ sollen sich Betroffene in „unangenehmen Situationen“ an Stadion- oder Hertha-Personal wenden. „Wenn ihr Diskriminierung, Belästigung, Bedrohung, Bedrängnis, Beleidigung oder Gewalt (körperlicher oder psychischer Art) erfahrt, möchten wir euch einen sicheren Ort sowie Hilfe bieten“, heißt es dazu vom Fußballbundesligisten. Das Angebot richte sich an alle Menschen, die am Spieltag Hilfe brauchen, auch an Gästefans.

„Diskriminierung entschlossener entgegenwirken“

Sexismus, Rassismus oder Queerfeindlichkeit – Diskriminierung jeglicher Art sei noch immer ein Problem in unserer Gesellschaft und auch im Fußball, heißt es in der Ankündigung weiter. Dem wolle man am Spieltag nun „noch entschlossener“ entgegenwirken, indem man Helfer vom „Team Lotte“ einsetzt, die in auffälligen pinken Westen im Stadionumlauf als Ansprechpartner dienen sollen. Auch ein Schutzraum für Betroffene ist vorgesehen. Dieser kann aufgesucht werden, um sich dort an einem sicheren Rückzugsort Unterstützung und Hilfe zu holen. Zudem gibt es vor Ort eine psychosoziale Notfallbetreuung.

Verantwortung als Hauptstadtclub

„Als Hauptstadtclub ist es unser Ziel und unsere Verantwortung, allen Stadionbesuchenden ein schönes Spieltagserlebnis zu bieten, bei dem sie sich wohl und sicher fühlen. Das Konzept ‘Wo ist Lotte?’ stellt einen wichtigen Schritt zu einem sicheren Stadionerlebnis für alle dar“, so Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich.

Der Name und das Codewort „Wo ist Lotte?“ sind angelehnt an „Luisa ist hier“ – das Hilfsangebot für Frauen und Mädchen bei sexueller Belästigung. Mit der Wahl von „Lotte“ soll damit ein typischer Berliner Frauenname präsent sein, gleichzeitig passt der Spitzname von Charlotte zu dem Standort in Charlottenburg.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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