In Deutschland droht die nächste GEZ-Erhöhung

Obwohl die Stimme aus dem Volk vielerorts eine Abschaffung oder Minderung des Rundfunkbeitrags fordert, könnte es bald eine saftige Erhöhung geben.

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In Deutschland droht die nächste GEZ-Erhöhung

In Deutschland droht eine Erhöhung der Rundfunkgebühren

© IMAGO / Kosecki

Berlin. - ARD, ZDF und Deutschlandradio haben ihren sogenannten „Finanzbedarf“ bei der Gebührenkommission KEF angemeldet. Die jährlichen Steigerungsraten ihrer Kosten geben die öffentlich-rechtlichen Sender mit Werten zwischen 2,16 und 2,71 Prozent an.

Zusätzliches Geld für Digitalisierung gefordert

Beim Programmaufwand, schreibt das ZDF, steige der „Finanzbedarf“ in den Jahren 2025 bis 2028 um jährlich 2,16 Prozent, bei den Personalkosten kalkuliere man mit einer Steigerung von 2,71 Prozent. Die ARD teilt mit, die Steigerungen für „Programm-, Personal- und Sachaufwendungen“ lägen zwischen 2,16 und 2,71 Prozent. Das Deutschlandradio geht bei den Programmkosten von einer jährlichen Steigerungsrate von 2,45 Prozent aus, bei den Personalkosten kommt der Sender wie ARD und ZDF auf eine jährlichen Steigerung von 2,71 Prozent. Zudem will das Deutschlandradio zusätzliche Geld für die Digitalisierung haben.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) wird die Forderungen der öffentlich-rechtlichen Sender nun prüfen und die künftige Höhe des Rundfunkbeitrags empfehlen. Mit ihrer Empfehlung der Höhe des Rundfunkbeitrags von 2025 an ist Anfang des nächsten Jahres zu rechnen.

DJV: Forderung zu gering

Zurzeit liegt der Rundfunkbeitrag bei 18,36 Euro pro Monat, die Einnahmen der Sender aus dem Rundfunkbeitrag beliefen sich zuletzt, im Jahr 2021, auf 8,42 Milliarden Euro, die Gesamteinnahmen der Öffentlich-Rechtlichen belaufen sich auf etwas mehr als zehn Milliarden Euro pro Jahr. Legt man die jetzige Anmeldung des „Finanzbedarfs“ für eine mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags zugrunde, ergäbe sich eine Steigerung von knapp 50 Cent pro Monat und ein Einnahmenzuwachs von 230 Millionen Euro pro Jahr.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hält die Forderung der Sender nach mehr Geld von den Beitragszahlern für zu niedrig. Die Steigerung der Personalkosten reiche nicht aus. Man sei „irritiert, da sie bei weitem nicht ausreicht, um den Reallohnverlust durch die anhaltende Inflation auszugleichen“, heißt es in dem Schreiben des DJV an die Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse ein attraktiver Arbeitgeber bleiben. „Wer am Personal spart, spart an der Qualität des Programms.“ Der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall formuliert noch drastischer. Er erkennt in der Finanzbedarfsanmeldung ein „Einknicken der Intendanten vor politischen Stammtischparolen“ auf Kosten der Beschäftigten: „Richtig ist, dass die Höhe der Rundfunkfinanzierung zunehmend kritisch gesehen wird. Es kann aber nicht sein, dass die Verantwortlichen den Beschäftigten ein ,Sonderopfer Rundfunk‘ aufdrücken wollen.“

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