Köln: Südländischer Polizist soll mit Drogengangs und Islamisten zusammengearbeitet haben
Ein Kölner Polizeikommissar steht im Verdacht, geheime Informationen an Drogendealer weitergegeben und Verbindungen zur islamistischen Szene gehabt zu haben. Die Ermittlungen gegen ihn laufen, nachdem abgehörte Telefongespräche und Chatverläufe belastende Hinweise lieferten.
Köln. – Im Zusammenhang mit dem anhaltenden Drogenkrieg zwischen einem niederländischen Rauschgiftring und der Kölner Unterwelt stehen derzeit schwere Vorwürfe gegen einen Polizeikommissar im Raum. Das berichtete der Focus. Der Beamte, der sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, soll geheime Informationen aus polizeilichen Datensystemen an Drogenhändler weitergegeben haben.
Der 25-jährige Polizeikommissar Mohamed L. (Name geändert), der sich noch in der Probezeit befindet, soll regelmäßig Daten zu strafrechtlichen Ermittlungen gegen einen Drogendealer namens Aymen G. abgefragt haben. Die Vorwürfe stützen sich auf die Auswertung von Chatverläufen, die bei einer Durchsuchung seines Mobiltelefons sichergestellt wurden. Für jede dieser Informationen soll Mohamed L. 50 Euro verlangt und den Dealer bedroht haben, falls dieser nicht zahle.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen gegen Mohamed L. durch abgehörte Telefongespräche, in denen sich Aymen G. damit brüstete, einen Kontakt zur Polizei zu haben. Außerdem soll der Drogendealer ein Video gedreht haben, in dem er alle relevanten Details zum Drogenkrieg auflistet. Obwohl dieses Video bisher nicht gefunden wurde, zeigen die beschlagnahmten Chats eine klare Verbindung zwischen dem Polizisten und der Drogenszene.
Auch Kontakte zu Islamisten sollen bestehen
Zusätzlich zu diesen Vorwürfen gibt es Hinweise, dass Mohamed L. auch Kontakte zur islamistischen Szene gehabt haben könnte. Bei der Auswertung seines Mobiltelefons fanden die Ermittler Hinweise darauf, dass der Beamte möglicherweise Informationen über seinen Bruder, der wegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung unter Beobachtung steht, auf polizeilichen Fahndungsplattformen abgerufen haben könnte.
Dieser Verdacht wirft ein düsteres Licht auf die Integrität des Polizeibeamten und seine mögliche Verstrickung in kriminelle Netzwerke. Die Kölner Ermittlungsgruppe Sattla, die den Zusammenhang zwischen Sprengstoffanschlägen und dem Drogenkrieg untersucht, wird die Entwicklung weiter verfolgen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und es gibt noch offene Fragen über das ganze Ausmaß der möglichen Straftaten des Polizisten.