Kriminalität an Schulen explodiert – FPÖ fordert Krisengipel
Die Straftaten an steirischen Schulen und Bildungseinrichtungen explodieren. Neben der Herabsetzung der Strafmündigkeit fordert die FPÖ daher nun auch einen Krisengipfel zum Thema Gewalt an Schulen.
Graz. – In den letzten Tagen und Wochen war in den Medien immer wieder von der steigenden Kriminalität in Österreich, vor allem unter Jugendlichen, zu lesen. Dass sich viele dieser Straftaten auch an Schulen ereignen, zeigt nun die Beantwortung einer Anfrage des freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Hannes Amesbauer. Konkret wollte er von Innenminister Gerhard Karner wissen, wie sich die Kriminalität an steirischen Schulen und Bildungseinrichtungen in den Jahren 2021 bis 2023 entwickelt hat.
Meisten Straftaten werden in Graz begangen
Wie aus der Anfragebeantwortung hervorgeht, wurden in den vergangenen drei Jahren mehr als 2.000 Straftaten an steirischen Bildungseinrichtungen zur Anzeige gebracht, davon allein 784 im vergangenen Jahr. Von den insgesamt 2.079 Straftaten, die in den Jahren 2019 bis 2023 an steirischen Schulen begangen wurden, entfielen 1.275 auf Delikte gegen fremdes Vermögen, 413 auf Körperverletzung beziehungsweise schwere Körperverletzung, 184 auf Nötigung, schwere Nötigung, gefährliche Drohung und Hausfriedensbruch, 86 auf Urkundenfälschung, 81 auf Delikte nach dem Suchtmittelgesetz, 35 auf Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung und fünf auf sogenannte strafbare Handlungen gegen die Sicherheit des Verkehrs mit Geld, Wertpapieren und Wertzeichen.
Wie aus den Zahlen weiter hervorgeht, wurden in der steirischen Landeshauptstadt Graz im abgefragten Zeitraum insgesamt 541 der 2.079 Straftaten an Schulen beziehungsweise Bildungseinrichtungen verübt, davon 296 von ausländischen Tatverdächtigen. Die meisten ausländischen Tatverdächtigen stammten aus Syrien (73), Afghanistan (46) und der Türkei (26). Hinsichtlich ihres Status waren die meisten in Ausbildung (151) oder erwerbstätig (92). Insgesamt waren 84 der 296 ausländischen Tatverdächtigen zwischen 14 und 18 Jahre alt, 83 waren zwischen zehn und 14 Jahre alt. Bei den unter 10-Jährigen waren es fünf, bei den 18- bis 21-Jährigen 15, bei den 25- bis 40-Jährigen 80 und bei den über 40-Jährigen sieben ausländische Tatverdächtige.
Kritik von der FPÖ
Der erschreckend hohe Anteil der unter 14-jährigen Tatverdächtigen bestärkt etwa die Freiheitlichen in ihrer Forderung nach einer Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters, die in Österreich in den letzten Wochen bereits heftig diskutiert wird. „Die vorliegende Kriminalitätsstatistik belegt das enorm hohe Gewaltpotenzial, das in heimischen Bildungseinrichtungen vorherrscht“, so der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek in einer Presseaussendung. Wer sich angesichts dieser Entwicklung immer noch gegen eine Anpassung des Strafmündigkeitsalters ausspreche, ignoriere die Realität der immer jünger werdenden Täter völlig, so Kunasek. Die FPÖ tritt in diesem Zusammenhang für eine „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Gewalt an Schulen ein und fordert härtere Maßnahmen gegen auffällige und gewaltbereite Jugendliche. „Unsere Vorschläge nach Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters von 14 auf 12 Jahre und der Einführung von sogenannten Erziehungscamps sind raschestmöglich umzusetzen“, so Kunasek, der sich auch für die umgehende Einberufung eines Krisengipfels zum Thema Gewalt an Schulen ausspricht.
Amesbauer, der die Anfrage eingebracht hatte, unterstrich die Forderung des steirischen FPÖ-Chefs. „Seit Jahren zeichnet sich ein gefährlicher Trend in Sachen Kriminalität an heimischen Schulen ab“, so Amesbauer. Doch weder die schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene noch die schwarz-rote Landesregierung hätten wirksame Maßnahmen gesetzt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. „Dabei handelt es sich bei den in Bildungseinrichtungen angezeigten Straftaten keineswegs um Kavaliersdelikte“, hält Amesbauer fest. Es gehe um schweren sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, Körperverletzung, Diebstahl und dutzende Suchtmitteldelikte. Es sei auch nicht von der Hand zu weisen, dass ein guter Teil der Taten von Migranten begangen werde. „Vor allem in der Landeshauptstadt treiben offenbar ausländische Jugendliche die Anzeigenstatistik enorm nach oben“.