Laut Experten: Migranten wegen Trauma und Armut öfter unter tatverdächtigen Vergewaltigern
In Bayern waren 2023 mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen bei Gruppenvergewaltigungen nichtdeutscher Herkunft. Experten führen dies auf verschiedene Faktoren zurück, unter anderem auf wirtschaftliche.
München. – In Bayern kommt es statistisch gesehen fast alle vier Tage zu einer Gruppenvergewaltigung. Das Bayerische Landeskriminalamt registrierte im Jahr 2023 insgesamt 81 Fälle, darunter sechs Versuche, wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet. An den Taten waren mehrere Täter beteiligt, die Polizei konnte 96 Tatverdächtige ermitteln. Experten erklären, warum Ausländer so oft tatverdächtig sind.
Ausländer häufiger tatverdächtig als ihr Bevölkerungsanteil
Auffällig ist die überproportionale Beteiligung von Nichtdeutschen an diesen Straftaten. Im Jahr 2023 hatten 45 der ermittelten Tatverdächtigen die deutsche Staatsangehörigkeit, während 51 keinen deutschen Pass besaßen. Darunter befanden sich zwölf Syrer, sieben Rumänen und vier Iraker. Von den 51 nichtdeutschen Tatverdächtigen wurden 21 als „Zuwanderer“ kategorisiert, darunter Personen mit unterschiedlichem Schutzstatus wie Asylbewerber, Geduldete oder sich illegal in Deutschland aufhaltende Personen. Bei den übrigen nichtdeutschen Tatverdächtigen handelte es sich beispielsweise um Arbeitsmigranten oder Touristen.
Nichtdeutsche machen in Bayern rund 15 Prozent der Bevölkerung aus, stellten aber im Jahr 2023 rund 53 Prozent der Tatverdächtigen bei Gruppenvergewaltigungen. Dieser Trend war auch in den letzten fünf Jahren zu beobachten, wobei der Anteil ausländischer Tatverdächtiger zwischen 45 und 69 Prozent schwankte. Auch bundesweit wurde im vergangenen Jahr mit rund 50 Prozent ein hoher Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger registriert.
Ursachen für hohen Ausländeranteil
Christoph de Vries, CDU-Bundestagsabgeordneter und Experte für innere Sicherheit, führt den hohen Anteil ausländischer Tatverdächtiger unter anderem auf die Asylmigration zurück. In den vergangenen Jahren seien vor allem junge Männer nach Deutschland gekommen. Diese Herkunft allein erkläre das Phänomen aber nicht, so de Vries: „Wir haben es mit jungen Männern zu tun, die aus patriarchalisch geprägten, muslimischen Ländern kommen, wo ganz andere Vorstellungen von Gleichberechtigung und Frauenrechten herrschen. Mit diesen Wertvorstellungen kommen sie natürlich auch nach Deutschland. Deswegen betrachten sie teilweise Frauen als minderwertig und auch als Freiwild.“
Psychische Belastungen und ökonomische Gründe
Der Kriminologe Christian Walburg von der Deutschen Hochschule der Polizei verweist zudem auf psychische Belastungen und Vorerfahrungen mit Gewalt, die bei Asylbewerbern häufiger anzutreffen seien. „Gruppenvergewaltigungen gehen außerdem vor allem von jungen Männern aus – tendenziell von solchen, die sozial entwurzelt sind. Und die gibt es unter Geflüchteten häufiger als unter Menschen, die in vergleichsweise stabilen westeuropäischen Verhältnissen aufgewachsen sind“, sagt Walburg. Gleichwohl betont er, dass auch unter Migranten nur ein sehr kleiner Teil solche schweren Straftaten begeht.
Hans Kudlich, Strafrechtler an der FAU Erlangen-Nürnberg, nennt einen weiteren Grund, der die Taten zwar nicht rechtfertige, aber erkläre: „Nicht-Deutsche haben oft weniger Sozialkontakte und keine guten ökonomischen Voraussetzungen. Sie haben weniger Möglichkeiten, Beziehungen einzugehen und ihren Sexualtrieb auszuleben.“