Migrant erschlug Wienerin: Rechte Aktivisten fordern „Eschelmüllergasse“

Mit einer ebenso gewagten wie kreativen Aktion erinnerten am Mittwochmorgen rechte Aktivisten nahe des Wiener Brunnenmarktes an eine vor fünf Jahren dort von einem Afrikaner ermordete Frau.
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Migrant erschlug Wienerin: Rechte Aktivisten fordern „Eschelmüllergasse“

Foto: (C) Widerstand in Bewegung

Mit einer ebenso gewagten wie kreativen Aktion erinnerten am Mittwochmorgen rechte Aktivisten nahe des Wiener Brunnenmarktes an eine vor fünf Jahren dort von einem Afrikaner ermordete Frau.

Wien. – Mitten in der Nacht wurde Maria Eschelmüller (54) am 4. Mai 2016 auf ihrem Arbeitsweg mit einer Eisenstange erschlagen. Nach anfänglichem Schock vergaßen weite Teile der Öffentlichkeit über den Fall. Am Morgen nach dem fünften Jahrestag der brutalen Bluttat wollte eine patriotische Aktionismus-Gruppe ihr Andenken nun wieder ins Gedächtnis rufen, indem sie fiktiv eine Straße nach ihr benannten.

Straßenname für ermordete Wienerin gefordert

Mit Leitern und Leuchtmitteln ausgestattet machte sich eine kleine Gruppe auf den Weg nach Ottakring und hingen dort in der Nähe des Tatorts ein Faksimile einer Wiener Straßentafel auf. Für kurze Zeit machte es somit den Anschein, als hieße der dortige Straßenzug „Eschelmüllergasse“. Damit spielten die Aktivisten eine sogenannte ‚Hierarchie der Opfer‘ an, bei der die Erinnerung an ausländische oder anderweitig politisch opportune Tote reger geschieht als an die Todesopfer importiert Gewalt.

Gerade im Falle von Straßenbenennungen gab es in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum geradezu einen Wildwuchs an neuen Widmungen. So erinnern in mehreren deutschen Städten seit einiger Zeit Straßen an die NSU-Mordopfer – und seit Kurzem auch an George Floyd, obwohl dieser in keinem engeren Bezug zu Berlin als Ort dieser Ehrung stand. Zumindest mittelbar war auch 2014 die Benennung des Platzes um das Omofuma-Denkmal in Wien in „Platz der Menschenrechte“.

Aktion gegen das Vergessen

Die patriotische Aktion richtete sich nun darauf hin, die vor fünf Jahren gewaltsam getötete Wienerin in die städtische Gedenkkultur aufzunehmen. Auf dem Aktionsblog „Patrioten in Bewegung“ erklären sie: „Für Maria gab es keinen Stein wie für Omofuma, für die Hinterbliebenen keine angemessene Entschädigung, noch nicht mal ein Wort der Entschuldigung. Wir fordern die Umbenennung ihres Sterbeortes in ‘Eschelmüller-Gasse’, damit sowohl ihr grausamer Tod als auch dessen Ursachen in Erinnerung bleiben.“

Auch bei Terror-Opfern kaum Entschädigung

Ebendort war bereits Anfang April eine Erklärung für eine aufsehenerregende Aktion am Gedenkstein für die Terror-Opfer in der Wiener Innenstadt erschienen. Auch damals beklagten die Aktivisten die ihrer Ansicht nach mangelnde Erinnerung forderten ein „angemessenes Denkmal“. Dafür verglichen sie eklatanten Unterschiede der Dimensionen städtischer Denk- und Mahnmäler- Tagesstimme berichtete.

Eine Parallele bietet sich hier zum Mord an Eschelmüller: Auch die Hinterbliebenen der Toten des islamistischen Anschlages wurden bislang mit kleinsten Entschädigungsbeträgen abgespeist, was kürzlich FP-Generalsekretär Michael Schnedlitz kritisierte. Im Zuge der aktuell von linker Seite betriebenen „Femizid“-Debatte erinnerten die Freiheitlichen am heutigen Mittwoch erneut an die Überrepresentation von Migranten bei Frauenmorden.

Gedenkveranstaltung beim Brunnenmarkt

Im Bezug auf den Jahrestag der Ermordung der lebensfrohen Wienerin soll es übrigens nicht bei einer symbolischen Aktion unbekannter Aktivisten bleiben. Die Bürgerbewegung Die Österreicher (DO5) wirbt seit dem heutigen Mittwoch in ihrem Telegram-Kanal für ein „würdiges Gedenken“ am Samstag, den 8. Mai um 19:30 Uhr vor der Brunnengasse 72 in Wien-Ottakring – also direkt beim Tatort.

Auch hier soll die Veranstaltung sich gegen das Vergessen der Frau richten, die im patriotischen Lager in Wien zahlreiche wohlwollende Bekanntschaften pflegte. In Erinnerung an ihr zu früh erloschenes Leben und in der öffentlichen Erinnerung beinahe völlig verdrängtes Ableben mahnt der DO5-Beitrag: „Aber wir vergessen nichts. Wir holen ihren Namen aus dem Dunkel der Geschichte!“

Weiterlesen:

Mit Eisenstange erschlagen: Der „vergessene“ Frauenmord (04.05.2021)

Wien-Terror: Schnedlitz fordert Entschädigung für Opfer und Angehörige (29.04.2021)

„Fordern angemessenes Denkmal“: Protestaktion bei Terror-Gedenkstein (01.04.2021)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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