München will über politisch inkorrekte Straßennamen entscheiden

In München wurde eine Kommission dazu beauftragt, verschiedene nach bekannten Persönlichkeiten benannte Straßen zu analysieren. Insgesamt wurden 320 Straßen „untersucht“. 
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München will über politisch inkorrekte Straßennamen entscheiden

Symbolbild (München): Pixabay [CC0]

In München wurde eine Kommission dazu beauftragt, verschiedene nach bekannten Persönlichkeiten benannte Straßen zu analysieren. Insgesamt wurden 320 Straßen „untersucht“. 

München. – Diverse Straßennamen sollen aufgrund ihrer Namensgeber ersetzt werden. Den Persönlichkeiten werden im Bericht beispielsweise ein „unzeitgemäßes Frauenbild“ oder „stereotype antijüdische Äußerungen“ vorgeworfen.

Wagner, Luther und Kästner

Wie die „Münchner Abendzeitung“ berichtet, bestätigte das Stadtarchiv, dass es im Jahr 2016 Historiker beauftragt hätte, eine Liste von Straßennamen mit „Kommentierungsbedarf“ zu erstellen. Das Ergebnis ist ein 320 Namen umfassendes Dokument. Doch damit nicht genug: Bei insgesamt 40 Namen waren die Historiker besonders alarmiert, es herrsche ein „erhöhter Diskussionsbedarf“.

Zu den als problematisch eingestuften Namen gehören beispielsweise die der Martin-Luther-, die Richard-Wagner- sowie die Erich-Kästner-Straße. Doppelt kurios daran: Die Werke des Letzteren waren einst Gegenstand der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen, ehe er, statt wie viele andere Regimekritiker zu emigrieren, unter Pseudonym weiterarbeitete.

Streichung von Strauss unwahrscheinlich

Weitere prominente Namen auf der Liste sind beispielsweise Christoph Kolumbus, Theodor Heuss oder Franz Joseph Strauss (CSU), welcher „gern gesehener Gast in Afrika“ gewesen sei. Dass der Franz-Joseph-Strauß-Ring jedoch tatsächlich umbenannt werde, könne sich der SPD-Fraktionschef Christian Müller jedoch „nicht vorstellen“.

SPD verantwortlich für Vorschlag

Verantwortlich für die Diskussion sind laut der Jungen Freiheit die Sozialdemokraten. Diese hätten im Jahr 2016 prüfen wollen, welche Straßennamen in einem „chauvinistischen, extrem frauenfeindlichen, militaristischen oder antisemitischen, nationalsozialistischen Kontext“ stünden. 

Politiker der CSU zeigten sich verärgert über die Debatte. Der Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich verglich die Diskussion mit Orwells 1984, Markus Blume (CSU) erklärte, dass man eine Änderung der Straßennamen „nicht zulassen“ werde. 

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Joshua Hahn

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