Neue Baupläne: Graz bekommt eine zweite Moschee

Bereits seit dem Jahr 2010 gibt es Pläne für eine türkische Moschee in der Grazer Lazarettgasse. Jetzt soll die Moschee tatsächlich Wirklichkeit werden.
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Neue Baupläne: Graz bekommt eine zweite Moschee

Hier in der Lazarettgasse soll gebaut werden.

Bereits seit dem Jahr 2010 gibt es Pläne für eine türkische Moschee in der Grazer Lazarettgasse. Jetzt soll die Moschee tatsächlich Wirklichkeit werden.

Graz. – Die türkische „Union Islamischer Kulturzentren in Österreich“ (UIKZ) besitzt zwei Grundstücke in Lazarettgasse, die nun zusammengelegt wurden. Dort soll ein neues Gebäude errichtet werden, teilte die Stadt Graz bereits im Juni dieses Jahres bei einer Informationsveranstaltung mit. Gegenüber der „Krone“ bestätigte die UIKZ, dass derzeit an der Einreichung gearbeitet wird: „Das wird aber sicher noch einige Monate dauern, das Projekt ist umgeplant worden.“ Ein Minarett sei jedoch keines geplant.

„Das ist wirklich ein Skandal“, zeigt sich Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) empört. „Die Pläne sollten wohl erst nach der Grazer Gemeinderatswahl öffentlich werden“, kritisiert er gegenüber der „Krone“. Der FPÖ-Spitzenkandidat fordert nun volle Transparenz: „Die Anrainer haben ein Recht darauf zu erfahren, was in ihrer Nachbarschaft geplant ist.“

Pläne seit 2010

Bereits vor mehr als zehn Jahren hatte die UIKZ in der Lazarettgasse ein vierstöckiges Gebäude mit Moschee für 2.000 Gläubige bauen wollen. Laut Medienberichten der „Krone“ und der „Kleinen Zeitung“ war der Bau zuerst für 2011, dann für 2014 geplant. Man sei noch in der Finanzierungsphase hatte es etwa im März 2013 geheißen.

Die Pläne der Grundstücke.

Beide wurden zusammengelegt.

Moschee-Pläne sorgten für Diskussion

Die Pläne hatten schon damals für hitzige Debatten gesorgt. Kritik kam besonders von FPÖ und BZÖ. Die Freiheitlichen, zu dieser Zeit noch unter Susanne Winter, forderten beispielsweise eine Volksbefragung. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sprach sich hingegen für den Moscheebau aus und betonte, dass kein Minarett geplant sei: „Die Moschee, die die Türken in der Lazarettgasse bauen wollen, zeigt, dass auch sie bereit sind, in den Dialog mit der Stadt zu treten. Vor einer solchen Moschee braucht man sich nicht zu fürchten“, sagte er damals laut Bericht der „Krone“.

Die Grünen wiederum waren sogar für eine Moschee mit Minarett. Die damalige Gemeinderätin Sigi Binder erklärte in einer Gemeinderatssitzung: „Ich habe überhaupt kein Problem mit einer Moschee, die ein Minarett hat, und zwar nicht so wie in Telfs oder in Bad Vöslau, wo die Muslime selber sich schon nicht mehr trauen, ein wirklich sichtbares Minarett zu bauen.“  Über den damals vorgestellten Bauplan ohne Minarett sei sie zum Teil „sprachlos“ gewesen. „Was hat das mit einem Sakralbau zu tun, mit dem wir doch immer wieder auch, wenn man auf Urlaub fährt usw., in arabische Länder, in die Türkei etc., nach Bosnien, wie wir diese Moscheen kennen“, sagte die Grüne damals.

Die „Union Islamischer Kulturzentren“ ist der drittgrößte Moschee-Dachverband in Österreich und hier bereits seit 40 Jahren tätig. Geistiger Ahnherr der UIKZ ist der islamische Gelehrte Süleyman Hilmi Tunahan (1888 – 1959). 2012 hatte Ednan Aslan von der Islamischen Religionspädagogik an der Uni Wien die UIKZ als tendenziell anti-laizistisch, national ausgerichtet und politisch aktiv bewertet. Auf der von der Bundesregierung beworbenen und von Aslan geleiteten „Islam-Landkarte“ wird bei der Ausrichtung der UIKZ „sunnitisch sufische Laienbewegung“ angegeben.

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