Razzien gegen führende TikTok-Salafisten: Moschee geschlossen
Die Polizei ist am Mittwoch gegen eine bekannte salafistische Moschee in Braunschweig vorgegangen. Auch in Berlin kam es zu Durchsuchungen. Eine davon fand bei einem prominenten Prediger und Influencer der salafistischen Szene statt.
Braunschweig/Berlin. – In Braunschweig und Berlin hat die Polizei am Mittwochmorgen mehrere Objekte durchsucht, um gegen die salafistische Szene vorzugehen. Die Aktion umfasste die Schließung der Deutschsprachigen Muslimischen Gemeinschaft e. V. (DMG) und ihrer Moschee in Braunschweig, die als zentraler Knotenpunkt extremistisch-salafistischer Aktivitäten in Niedersachsen gilt. Das niedersächsische Innenministerium bestätigte das Vereinsverbot.
Die Durchsuchungen in Berlin richteten sich insbesondere gegen den prominenten salafistischen Prediger Ahmad A., bekannt als Abul Baraa. Dieser wird verdächtigt, Verbindungen zu gewaltbereiten, dschihadistischen Gruppierungen zu unterhalten. Seine Predigten propagieren eine Verschwörungstheorie gegen den Islam und stellen Muslime als Opfer dar. Gegen Abul Baraa wurde bereits in der Vergangenheit unter anderem wegen des Verdachts der Terrorismusfinanzierung und des Betrugs mit Corona-Soforthilfe ermittelt.
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Abul Baraa unter Verdacht
Eine Schlüsselrolle bei der Vernetzung der Szene spielte die DMG-Moschee in Braunschweig, die auch in einem aktuellen Lagebild des nordrhein-westfälischen Innenministeriums als im öffentlichen Raum mit extremistisch-salafistischen Inhalten aktiv beschrieben wird. Sie wurde von Muhamed Ciftci gegründet, der in der Vergangenheit enge Kontakte zu Pierre Vogel, einer weiteren prominenten Figur der salafistischen Szene, unterhielt.
Insgesamt wurden acht Objekte durchsucht, um die Aktivitäten des Vereins und seiner Unterstützer zu unterbinden. Neben Abul Baraa wurden weitere salafistische Influencer wie Ibrahim el Azzazi und Abdul Alim Hamza auf den Social-Media-Profilen der DMG Braunschweig festgestellt. Diese Profile haben eine Anhängerschaft von über 100.000 Personen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) begrüßten die Maßnahmen ausdrücklich. Faeser betonte, dass keine Gruppierung geduldet werde, die junge Menschen radikalisiere und Hass verbreite. Spranger fügte hinzu, der Einsatz zeige, dass die Verbreitung menschenverachtender Ideologien nicht geduldet werde.