Schweizer Aktivist Rimoldi wegen Kritik an Sanija Ameti angezeigt
Nicolas Rimoldi, Präsident der Bürgerrechtsbewegung „MASS-VOLL!“, steht im Zentrum einer heftigen Kontroverse. Nachdem er die Politikerin Sanija Ameti scharf kritisiert und ihre Ausweisung gefordert hatte, sieht er sich nun selbst mit schweren Vorwürfen konfrontiert.
Zürich. – Nicolas Rimoldi, Präsident der freiheitlichen Schweizer Bürgerrechtsbewegung „MASS-VOLL!“, steht derzeit im Mittelpunkt einer juristischen Auseinandersetzung. Nachdem er die grünliberale Politikerin Sanija Ameti scharf kritisiert und ihre Ausbürgerung gefordert hatte, wurde gegen ihn Strafanzeige erstattet. Der Hintergrund: Ameti hatte zuvor Bilder veröffentlicht, die sie beim Schießen auf eine Madonnenstatue zeigen. Dies führte zu heftigen Reaktionen - vor allem von Rimoldi und seiner Organisation.
Die Kontroverse begann, als Sanija Ameti, eine aus Bosnien stammende muslimische Politikerin der Grünliberalen Partei, Fotos verbreitete, auf denen sie insgesamt 25 Schüsse auf eine Madonnenskulptur abfeuerte (FREILICH berichtete). Diese Aktion löste vor allem bei MASS-VOLL! Empörung aus, die daraufhin rechtliche Schritte einleitete (FREILICH berichtete). Die Bürgerrechtsbewegung erstattete Strafanzeige wegen Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit sowie wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Außerdem forderte Rimoldi öffentlich ihre Ausbürgerung und Ausweisung.
Anzeige gegen Rimoldi wegen übler Nachrede
Die Reaktion auf die Vorwürfe ließ nicht lange auf sich warten. Wie die Plattform Blick berichtet, wurde nun gegen Nicolas Rimoldi selbst Strafanzeige erstattet. Der Aktivist sieht sich mit dem Vorwurf der üblen Nachrede und der Rassendiskriminierung konfrontiert. Gegenüber dem Heimatkurier äußerte er sein Unverständnis über die Entwicklung und betonte, dass er sich nun als Opfer einer „Täter-Opfer-Umkehr“ sehe: „Stand heute ist nicht mehr Ameti die Täterin, sondern ich, durch alle Medien“, so Rimoldi.
Ein weiterer Rückschlag für Rimoldi kam aus der Politik. Nationalrat Erich Vontobel (EDU) entzog dem Aktivisten den Zutritt zum Bundeshaus. Bislang hatte Vontobel Rimoldi einen Zutrittsausweis ausgestellt, der ihm den Zugang zu nicht öffentlichen Bereichen des Parlamentsgebäudes ermöglichte. Nach Angaben von MASS-VOLL! handelte es sich dabei jedoch nicht um ein reines Entgegenkommen. Vielmehr habe Vontobel während seines Wahlkampfes eine Vereinbarung mit MASS-VOLL! getroffen, um sich deren Unterstützung zu sichern. Nun hat Vontobel die Vereinbarung offenbar aufgelöst und den Badge zurückgefordert.
Rimoldi und MASS-VOLL! unter Druck
Für Rimoldi und seine Bewegung MASS-VOLL! ist die aktuelle Entwicklung ein herber Rückschlag. Die während der Corona-Pandemie gegründete Organisation kämpft unter anderem für eine Generalamnestie für alle Corona-Vergehen und wendet sich inzwischen auch gegen den sogenannten „Bevölkerungsaustausch“. Die juristische Auseinandersetzung um die Vorfälle um Sanija Ameti und die politische Distanzierung von Nationalrat Vontobel setzen den Aktivisten zunehmend unter Druck.
Die hängigen Strafanzeigen und der Verlust des Zutritts zum Bundeshaus könnten erhebliche Auswirkungen auf die zukünftigen Aktivitäten von Rimoldi und seiner Organisation haben.