Thüringen: Migrationsexpertin wirft AfD „Gewaltkultur“ vor

Die AfD hat bei den Landtagswahlen in Thüringen 32,8 Prozent der Stimmen erhalten. Die Migrationsexpertin Yilmaz äußert sich besorgt über die zukünftige Entwicklung des Bundeslandes. Sie wirft der AfD eine „Gewaltkultur“ vor.

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Thüringen: Migrationsexpertin wirft AfD „Gewaltkultur“ vor

Bei den Landtagswahlen Anfang September konnte sich die AfD über deutliche Zugewinne freuen.

© IMAGO / Panama Pictures

Erfurt. – Anfang September fanden unter anderem in Thüringen Landtagswahlen statt. Aus ihr ging die AfD mit 32,8 Prozent als stärkste Kraft hervor, wie jetzt das amtliche Endergebnis bestätigt, das der Landeswahlausschuss in Erfurt knapp zwei Wochen nach der Wahl vorlegte. Während die Partei und ihre Unterstützer das Ergebnis feierten, sehen Kritiker und Migrationsexperten in dem AfD-Erfolg Grund zur Sorge.

„Menschen wollen lieber in Westdeutschland arbeiten“

Eine dieser Kritiker ist die 1982 in West-Berlin geborene Medina Yilmaz, die in Ostdeutschland lebt, dort als Dolmetscherin arbeitet, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Migrationsexpertin auftritt und von 2013 bis 2016 bei den Grünen in Erfurt war. Zuletzt äußerte sie sich in der MDR-Sendung „Exakt“ zum sogenannten Fachkräftemangel in Thüringen. Demnach kämpfe Thüringen nicht nur wegen des demografischen Wandels und der Abwanderung aus Thüringen mit einem Mangel, sondern auch deshalb, weil viele Menschen mit Migrationshintergrund einfach lieber in Westdeutschland als in Ostdeutschland arbeiten wollen würden, so Yilmaz.

Zudem sei der Bedarf an Fachkräften nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern groß. „Wenn jetzt die AfD an die Macht kommt und eine Art Gewaltkultur – das, was sie immer predigen – dann auch umsetzen, dann wird es sicherlich dazu führen, dass diejenigen, die dann, wenn sie das im Alltag deutlich mehr spüren sollten, benachteiligt zu werden oder auch angegriffen zu werden, dann werden sie sich wo anders Perspektiven suchen“, ist Yilmaz sich sicher. „Ich meine, wenn ich aus Syrien hierherziehe, mehrere Tausend Kilometer hierhergekommen bin, um Ruhe und Frieden zu haben, dann werde ich auch weitere 500 Kilometer Umzug in Kauf nehmen, um einfach keine Fortsetzung dessen zu erleben, was ich schon dort über Jahrzehnte gespürt habe“.

Vernetzung linker Akteure

Interessant an der MDR-Dokumentation ist auch die Vernetzung linker Akteure. Denn neben Yilmaz, die bei der Kommunalwahl 2019 für die Grünen kandidierte, kamen in dem Beitrag auch die Linken-Politikerin Franziska Reich, der Professor und ehemalige Linken-Mitarbeiter Matthias Quent sowie Theresa Lauß von der Opferberatung Thüringen zu Wort.

In den Kommentaren äußerten sich viele Nutzer kritisch zu den Aussagen der Expertin. Insbesondere die von Yilmaz angesprochene „Gewaltkultur“ sehen die Nutzer nicht auf Seiten der AfD, sondern eher bei der Gruppe der Migranten. „Sehe die AfD durchaus kritisch, habe aber noch nie wahrgenommen, dass sie Gewalt predigen“, schreibt ein Nutzer. „Die Gewaltkultur kommt wohl eher von woanders“, erklärt ein anderer.

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