Wels: Zwei Drittel aller Volksschüler mit nicht-deutscher Umgangssprache
Eine von der Stadt Wels in Auftrag gegebene Integrationsstudie zeigt: Die überwiegende Mehrheit (64 Prozent) aller Volksschüler in der Stadt Wels spricht nicht Deutsch als Umgangssprache. An den Neuen Mittelschulen sind es sogar 67 Prozent.
In Wels leben derzeit knapp 60.700 Menschen. Laut Angaben der von der Donau-Universität Krems erstellten Studie besitzen bereits 23 Prozent von ihnen eine ausländische Staatsbürgerschaft. Insgesamt lag der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund im Jahr 2016 noch einmal deutlich höher bei 29 Prozent.
Mehrheitlich Schüler mit Migrationshintergrund
An den Welser Volksschulen haben bereits 36 Prozent der Schüler eine nicht-deutsche Muttersprache. Bei „Deutsch nicht als Umgangssprache“ liegt der Anteil sogar schon bei 62 Prozent. An den Neuen Mittelschulen sind es 67 Prozent.
„Ich habe nicht gedacht, dass so viele Kinder zu Hause kein Deutsch sprechen, aber das hat die Befragung an Schulen ergeben. Und man muss die Umgangssprache hier wirklich von der Muttersprache unterscheiden“, kommentierte der für Integration zuständige Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FPÖ) die Studienergebnisse gegenüber der Krone.
FPÖ verstärkt Integrationsmaßnahmen
Der FPÖ-Politiker will den Schwerpunkt auf Sprachförderung im Kindergarten setzen und neben der entsprechenden Betreuung und Lernbegleitung der Kinder auch die Eltern verstärkt in die Pflicht nehmen.
Und auch die freiheitliche Generationen-Stadträtin Margarete Josseck-Herdt erklärte: „Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, bereits im Kindergartenalter mit entsprechenden Maßnahmen zu beginnen. Die neuen Workshops vermitteln den Eltern, dass es enorm wichtig ist, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen und viel mit ihnen zu sprechen. Nur so können die Kleinen frühzeitig die deutsche Sprache richtig erlernen.“
Spezielle Sprachförderung
Die Kosten für Integrationsmaßnahmen dürften jedenfalls erheblich sein. In den Kindergärten arbeiten bereits 42 Sprachpädagogen, die sich ausschließlich um die Sprachförderung kümmern. 32 Pädagogen und Helfer mit Migrationshintergrund unterstützen zudem Eltern und Kinder bei der Kommunikation.