Wien: „Friedensvertrag“ soll Gewalt zwischen migrantischen Jugendbanden beenden

Syrische und tschetschenische Gruppen haben einen „Friedensvertrag“ geschlossen, um die gewalttätigen Auseinandersetzungen zu beenden, die Wien in den letzten Monaten erschüttert haben. Trotz der Einigung zweifelt die Polizei an der langfristigen Wirksamkeit des Abkommens.

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Wien: „Friedensvertrag“ soll Gewalt zwischen migrantischen Jugendbanden beenden

In den letzten Wochen haben mehrere gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Migrantengruppen Wien erschüttert.

© IMAGO / Andreas Stroh

Wien. – In Wien haben syrische und tschetschenische Gruppen einen sogenannten „Friedensvertrag“ geschlossen, um die gewalttätigen Auseinandersetzungen zu beenden, die die Stadt in den vergangenen Monaten erschüttert haben. Diese Eskalation, bei der unter anderem Anfang Juli am Bahnhof Meidling drei Männer von maskierten Angreifern niedergestochen und einem weiteren eine schwere Kopfverletzung zugefügt wurde, hat die Behörden beunruhigt. Auch in Wien-Brigittenau waren bereits ähnliche Vorfälle registriert worden.

Laut einem Bericht des Radiosenders Ö1 und der Heute-Zeitung haben syrische Jugendliche den Kontakt zum Verein der Tschetschenen initiiert, woraufhin es in den vergangenen Wochen zu mehreren Gesprächen gekommen sei. Der nun veröffentlichte Vertrag soll „den kürzlich aufgetretenen Konflikt zwischen Jugendlichen unserer beiden Gemeinschaften beilegen“. In dem Papier wird betont, dass es sich nicht um einen ethnischen Konflikt, sondern um alltägliche Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen gehandelt habe.

Vertrag soll Frieden bringen

Die Polizei, die über die Gespräche informiert wurde, zweifelt jedoch an der Wirksamkeit des Friedensabkommens. Dieter Csefan, Leiter der Einsatzgruppe gegen Jugendkriminalität, erklärte gegenüber Ö1, dass die Bandenkriege sehr wohl einen ethnischen Hintergrund hätten und sich nicht alle Beteiligten an den Vertrag halten würden. „Wie überall in der Gesellschaft gibt es welche, die das ignorieren und sich darüber lächerlich machen“, so Csefan.

Der Vertrag hebt hervor, dass es gelungen sei, die Jugendlichen auf beiden Seiten zur Vernunft zu bringen und die Auseinandersetzungen zu beenden. Die beteiligten Gruppen betonen ihr Ziel, Frieden und Harmonie in ihren Gemeinden und in Wien wiederherzustellen und planen, die Zusammenarbeit auf ehrenamtlicher Ebene zu intensivieren. Die Durchsetzung und Einhaltung der Gesetze bleibe jedoch Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, so die Polizei.

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