„Zigeunerleben“: Rassismus-Vorwürfe gegen RTL-Moderatorin
RTL-Moderatorin Katja Burkard löste Empörung beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma aus, nachdem sie in einer Live-Sendung den Begriff „Zigeunerleben“ verwendet hatte. Auf Instagram bittet die Moderatorin um Entschuldigung und weist die Rassismus-Vorwürfe zurück.
In der Sendung „Punkt 12“ am vergangenen Donnerstag bezeichnete Burkard das viele Umziehen ihres Interview-Partners und Reality-Stars Oksana Kolenitchenko als „Zigeunerleben“. „Wir werden das ignorante und beleidigende Verhalten der Medien gegenüber den Angehörigen unserer Minderheit nicht länger dulden“, äußerte sich der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, in einem offenen Brief an RTL-Chefredakteur Michael Wulf. Daraufhin entschuldigte sich die RTL-Moderatorin via Instagram und schrieb: „Ich habe ein Wort benutzt, mit dem ich Roma und Sinti beleidigt habe. Das darf natürlich nicht passieren und ich kann es mir auch nicht erklären. Ich will klarstellen, dass ich jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung verabscheue“, erklärte Burkard.
Z-Wort
Um das Geschehene aufzuarbeiten, sprach Katja Burkard am gestrigen Tag in ihrer Sendung „Punkt 12“ gemeinsam mit Radoslav Ganev, Gründer der Roma und Sinti Initiative „Romanity“, über das Thema Alltagsrassismus. Dieser führe dazu, dass sich die Betroffenen stets ausgeschlossen fühlten. „Das Z-Wort an sich sollte im besten Fall, wenn überhaupt, eigentlich nur im historischen Kontext verwendet werden, weil es negativ behaftet ist“, äußerte sich Ganev.
Herkunft des Begriffs
Der Begriff „Zigeunerleben“ beschreibt die typische nomadische Lebensweise der „Zigeuner“ – ein „unstetes, ungebundenes Leben, Wanderleben“, wie es im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache heißt. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma schreibt in einer Aussendung, der mit dem Begriff „Zigeuner“ verbundene Antiziganismus sei verantwortlich für das entstandene Feindbild gegenüber Roma und Sinti.