Männlichkeit: Uhrenhersteller kontert umstrittenen Gillette-Werbespot

Vor einigen Tagen sorgte der bekannte Rasierzubehör-Hersteller Gillette mit einem kritischen Werbespot über Männlichkeit für Aufregung. Nun schießt die US-amerikanische Uhrenfirma Égard mit einer eigenen Kampagne zurück. 
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Männlichkeit: Uhrenhersteller kontert umstrittenen Gillette-Werbespot

Bild: Screenshot Egard-Werbevideo YouTube [@0:09]

Vor einigen Tagen sorgte der bekannte Rasierzubehör-Hersteller Gillette mit einem kritischen Werbespot über Männlichkeit für Aufregung. Nun schießt die US-amerikanische Uhrenfirma Égard mit einer eigenen Kampagne zurück. 

Die Werbekampagne der Tochter des multinationalen Procter & Gamble-Konzerns polarisiert seit seinem Erscheinen. Gillette thematisierte den Begriff der ‚toxischen Männlichkeit‘ und regt in seinem Spot zu einer Überholung des traditionellen männlichen Rollenbilds an. Millionen Menschen sahen den Spot seitdem – und die Mehrheit der Reaktionen sind negativ (Die Tagesstimme berichtete). Nun konterte die Égard Watch Company. In ihrem zweiminütigen Spot greift sie insbesondere Argumente der Männerrechtsbewegung auf.

Uhrenfirma: „Sehen das Gute im Manne“

In ihrem Spot „What is a Man“ stellen sie deshalb die Frage, was es bedeute, ein Mann zu sein. „Ist ein Mann mutig, ist ein Mann ein Held, ist ein Mann ein Beschützer? Ist ein Mann verwundbar, ist ein Mann austauschbar, ist ein Mann gebrochen? Versucht ein Mann alles?“ Man selbst jedenfalls sehe „das Gute im Manne“. Danach zeigt man eine Reihe lächelnder, glücklicher Männer.

Die entsprechenden Sätze untermalt die Firma mit eigenen Statistiken. So würden gleich 93 Prozent aller Todesfälle am Arbeitsplatz Männer betreffen, auch 97 Prozent aller Kriegstoten seien männlich. Dies träfe zudem auch auf 79 Prozent der weltweiten Mordopfer und 80 Prozent der Selbstmörder zu. Drei Viertel aller alleinstehenden Obdachlosen seien Männer. Gleichzeitig müssten beinahe die Hälfte aller Männer ohne väterliches Besuchsrecht dennoch Alimente zahlen.

Junge Firma will positives Männerbild

Die relative junge Marke – laut Homepage ist das Gründungsjahr 2012 – vertreibt sowohl hochwertige Luxusuhren als auch eine vergleichsweise leistbare Alltagssparte. Zu den Prominenten, welche Égard-Uhren tragen, zählen der Oscarpreisträger Jamie Foxx und der UFC-Mittelgewichtsmeister Georges St. Pierre. Die Firma stellt zwar Uhren für beide Geschlechter her. Ihr Kerngeschäft sieht sie aber offensichtlich männliche Kunden.

Bereits das Eigenverständnis unterstreicht diesbezüglich: „Geschmiedet als Hommage an den Bund zwischen einem Sohn und seinem Vater, produziert Égard außergewöhnliche Zeitmesser, die mehr als die Zeit messen. Sie halten Augenblicke fest.“ In dieser ausschweifenden Beschreibung bezieht man sich offenbar auch auf Firmengründer Peter Srulovicz, dessen erstes Uhrendesign von seinem Sohn Ilan kam. Auch so mancher Blogeintrag stößt in diese Richtung.


Weiterlesen: 

Gillette: Kritischer Werbespot über Männlichkeit wird zum Eigentor (17.1.2019)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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