Nach Missbrauchsvorwürfen: Kein Literaturnobelpreis in diesem Jahr

Bereits zuvor gaben mehrere Komiteemitglieder ihren Rücktritt bekannt. Nun verzichtet die Schwedische Akademie in diesem Jahr auf die Vergabe des Literaturnobelpreises.
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Nach Missbrauchsvorwürfen: Kein Literaturnobelpreis in diesem Jahr

Kazuo Ishiguro: Literaturnobelpreisträger 2017 (By Frankie Fouganthin [CC BY-SA 4.0], from Wikimedia Commons)

Bereits zuvor gaben mehrere Komiteemitglieder ihren Rücktritt bekannt. Nun verzichtet die Schwedische Akademie in diesem Jahr auf die Vergabe des Literaturnobelpreises.

In diesem Jahr wird kein Literaturnobelpreis verliehen. Das teilte das Jury-Gremium der Schwedischen Akademie am Freitag mit. Hintergrund dieser Entscheidung ist der Skandal um Missbrauchsvorwürfe und Korruption innerhalb der Schwedischen Akademie (Die Tagesstimme berichtete).

Sexuelle Belästigung und Korruption

Laut Medienberichten wird dem Ehemann des mittlerweile zurückgetretenen Komiteemitglieds Katarina Frostensen vorgeworfen, insgesamt 18 Frauen im Umfeld der Akademie sexuell belästigt zu haben. Unter anderem soll er der schwedischen Kronprinzinn Viktoria an den Po gefasst haben. Weiters soll Frostensen über Fördergelder für einen Kulturverein ihres Mannes mitentschieden haben.

Nach Bekanntwerden des Skandals kam es in der Akademie zu Streitigkeiten über den Umgang mit den Vorwürfen. Neben Frostenson traten daraufhin mehrere Komiteemitglieder zurück.

„Vertrauen in die Akademie wiederherstellen“

„Wir halten es für nötig, Zeit zu investieren, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Akademie wieder herzustellen, bevor der nächste Preisträger verkündet werden kann“, erklärte Anders Olsson, Interims-Vorsitzender der Akademie, die Entscheidung, den Literaturnobelpreis in diesem Jahr nicht zu verleihen. Die Gewinner des Jahres 2018 sollen stattdessen im nächsten Jahr zusammen mit den neuen Preisträgern bekannt gegeben werden.

Der Ausfall der Nobelpreisverleihung ist in der Geschichte der Akademie kein Novum. So wurden beispielsweise auch in den Jahren 1940 bis 1943 während des Zweiten Weltkriegs keine Preise verleihen.

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