Premiere: Osterspeisensegnung österreichweit im TV übertragen

In den südlichen Teilen Österreichs ist es zu Ostern Brauch, einen Speisenkorb in die Kirche zu tragen und dort segnen zu lassen. Heuer fand die Osterspeisensegnung aber erstmals digital statt.
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Premiere: Osterspeisensegnung österreichweit im TV übertragen

Bild: Zu Ostern werden Speisenkörbe normalerweilse in der Kirche gesegnet / Bild: Naturpuur / CC BY (Bild zugeschnitten)

In den südlichen Teilen Österreichs ist es zu Ostern Brauch, einen Speisenkorb in die Kirche zu tragen und dort segnen zu lassen. Heuer fand die Osterspeisensegnung aber erstmals digital statt.

Graz/Wien. – Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Regelungen und Schutzmaßnahmen können Osterfeierlichkeiten in Österreich heuer nicht wie gewohnt stattfinden. Davon betroffen ist auch die traditionelle „Fleischweihe“, also die Osterspeisensegnung, die vor allem in Südösterreich weitverbreitet ist. Aus diesem Grund hat das ORF-Fernsehen am Karsamstag erstmals österreichweit eine Osterspeisensegnung übertragen.

Ostern heuer nur in kleinem Kreis

Via ORF2 und Internet-Stream segnete der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl jene Speisen, die beim Ostermahl gewöhnlich verzehrt werden, darunter Schinken, Käse, Brot, Eier, Kren, und in Kärnten auch der berühmte „Kärntner Reindling“.

Durch die Schutzmaßnahmen sei den Menschen derzeit vieles an Gewohntem genommen worden, erinnerte Bischof Krautwaschl in seinen Worten bei der Segensfeier. Umso mehr könnte man in diesen Tagen spüren, „was es zum Leben wirklich braucht“. Als ein solches wesentliches „Lebensmittel“ nannte Krautwaschl etwa das Miteinander der Menschen. „Gemeinsam Mahl zu halten ist eben etwas Anderes, als bloß den Hunger zu stillen“. Umso mehr schmerze es, dass auch die Osterjause heuer nur in kleinstem Kreise genossen werden könne.

Feierbehelf für die Osterfeiertage

Der Diözesanbischof rief dazu auf, „unter den derzeit gegebenen Umständen Gemeinschaft so gut wie möglich zu leben“ und dankte all jenen, die auf verschiedene Weise anderen Menschen in deren Isolation und auch Einsamkeit helfen und nahe sind. Das „Lebensmittel Gemeinschaft“ mache gerade in dieser Zeit der Pandemie deutlich, dass wir aufeinander angewiesen sind, so der Grazer Bischof.

In einem Feierbehelf, den die Kärntner Diözese Gurk zu den Kar- und Ostertagen veröffentlicht hat, heißt es, dass aber auch jeder Christ die Osterspeisen selbst segnen kann. „Jeder Christ, jede Christin ist aufgerufen, den Segen Gottes weiterzugeben. Eltern segnen ihre Kinder und sprechen ihnen dadurch Gutes zu. Wir segnen Speisen und drücken dadurch unsere Dankbarkeit für das Essen und die erlebte Gemeinschaft aus.“

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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