Random House räumt Falschaussage über Sarrazin ein
Der Random-House-Verlag will das neue Islam-Buch von Thilo Sarrazin trotz Vertrags nicht veröffentlichen. Das führte nun zu einem Streit vor Gericht.
Im Rechtsstreit um das neue Buch des Bestseller-Autors Thilo Sarrazin hat der Verlag Random House eine Falschbehauptung über den Autor zugegeben. Verlagsjustiziar Rainer Dresen hatte zuvor öffentlich behauptet, der ehemalige SPD-Politiker habe es abgelehnt, vor Veröffentlichung des Buches ein wissenschaftliches Gutachten über die Richtigkeit seiner Islam-Interpretation einzuholen.
Sarrazin stimmte Gutachten zu
In einer Mail, die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vorliegt, räumte Dresen nun ein, seine Aussage sei „in der Tat nicht vollständig und damit nicht korrekt“. Sarrazin konnte anhand einer E-Mail nachweisen, dass er einer Begutachtung sehr wohl zugestimmt hatte.
Der Verlag hatte sich trotz gültigen Vertrags mit dem Autor geweigert, das Buch „Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ zu veröffentlichen. Sarrazin zufolge hatte die Verlagsspitze Bedenken, das Buch könne islamkritische Stimmungen aufgreifen und verstärken.
800.000 Euro Schadenersatz
Laut Medienberichten fordert das ehemalige Vorstandsmitglied der Bundesbank deshalb mehr als 800.000 Euro Schadenersatz. Random House will dem Autor hingegen nur die Hälfte des bereits bezahlten Vorschusses von 100.000 Euro geben.
Einen neuen Verlag hat der Bestseller-Autor bereits gefunden: Der Münchner FinanzBuch Verlag will das Buch Ende August veröffentlichen.
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