Unfassbar: Rapper lässt in Musikvideo AfD-Politiker umbringen

Im neuen Video des Rappers Tarek Ebéné, Mitglied der Band K.I.Z., verübt der Protagonist einen tödlichen Anschlag auf Personen, deren Optik führenden AfD-Politikern nachempfunden ist.
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Unfassbar: Rapper lässt in Musikvideo AfD-Politiker umbringen

Der Protagonist (Tarek Ebéné) geht auf drei personen zu, welche den AfD-Politikern Alexander Gauland, Alice Weidel und Björn Höcke nachempfunden sind, ehe er ihnen den Garaus macht. Screenshot (Tarek K.I.Z. – Nach wie vor): YouTube [@03:17]

Im neuen Video des Rappers Tarek Ebéné, Mitglied der Band K.I.Z., verübt der Protagonist einen tödlichen Anschlag auf Personen, deren Optik führenden AfD-Politikern nachempfunden ist.

Berlin. – Das Video begleitet die neue Auskopplung „Nach wie vor“ aus dem neuen Soloabum des ursprünglich aus Freiburg stammenden Sohnes eines Kameruners und einer Deutschen. In der nicht den Liedtext erzählenden Sequenz kämpft der Protagonist gegen mehrere Personen, welche offenbar AfD-Politiker darstellen sollen, und tötet diese schlussendlich.

Video zeigt Gauland, Weidel und Höcke

Das Video spielt in einem fiktiven Deutschland des Jahres 2021. Der Sänger begibt sich an eine Örtlichkeit, in welcher uniformierte Männer das Sagen haben und mit Brutalität gegen die Besucher vorgehen. Einer dieser Personen führt den Sänger dann in den Salon, wo mehrere Leute sitzen und die ohne Zweifel drei leitende AfD-Politiker stilisieren sollen.

Dabei lässt das Video keine Fragen, wer gemeint ist: Ein älterer Herr mit grüner Dackelkrawatte fungiert etwa als Alexander Gauland. Daneben sitzt eine Frau mit Brille im Hosenanzug – der bevorzugte Aufzug seiner Co-Fraktionschefin Alice Weidel. Eine dritte Person sieht dem Vorsitzenden des nationalkonservativen „Flügel“, Björn Höcke ähnlich. Auch der Musikexpress vertritt diese Interpretation.

Brutale Hinrichtungsszenen

Nachdem Ebéné in diesem Raum zuerst mit Kampfsporttechniken die uniformierten Wachen ausschaltet, wendet er sich den Politikern zu. In einer Ästhetik, die wohl am ehesten an die „Kill Bill“-Duologie zu erinnern vermag, attackiert er diese brutal und tötet sie auf blutige Weise. Gauland wird geköpft, Weidel wird ausgeweidet und Höcke bekommt einen Wurfstern an den Kopf.

Das patriotische Arcadi-Magazin bezeichnete diese Darstellung als „Skandal […] dass lebende Politiker in der Kunst bildlich brutal hingerichtet“ würden. Dieser Sachverhalt sei besonders vor dem Hintergrund brisant, dass die AfD-Politiker just an diesem Wochenende ihren Bundesparteitag abhalten würden, bei welchem die Behörde „massive Störungen“ erwarten.

Erinnung an #Wirsindmehr-Skandal

Es ist nicht das erste Mal, dass der Sänger von K.I.Z. mit fragwürdigen Inhalten für Wirbel sorgt. Als seine Combo in Chemnitz beim #Wirsindmehr-Konzert auftrat, rappte er mit seinen Bandkollegen die Zeilen „Ich ramm‘ dir die Messerklinge in die Journalistenfresse“. Auch weil sich die vorausgehenden Proteste an der Tötung eines Familienvaters durch einen ausreisepflichtigen Asylwerber mittels eines Messers entzündet hatten, empfanden viele dies als pietätlos – Die Tagesstimme berichtete.

Kein Einzelfall

Ebenfalls kein Neuland ist, dass Künstler in Deutschland sich in Gewaltfantasien gegen patriotische Akteure ergießen. Erst im Sommer sorgten zwei Musikvideos der linken Berliner Band Egotronic für einiges Aufsehen. Diese stellen die Geburtstagsfeier des konservativen Journalisten Matthias Mattusek nach, bei welcher einige Personen aus dem patriotischen Spektrum anwesend waren – ein Umstand, der medial Beachtung fand.

Nachdem der erste Beitrag „Linksradikale vor allem durch den Text auffiel („Wo sind all die Linksradikalen mit dem Schießgewehr? Und wann schießen sie auf Nazis, schalala oh yeah!“) zielt im zweiten Teil „Kantholz“ tatsächlich ein Scharfschützin auf die Partyteilnehmer. Zur einer Textzeile, welche sogenannte „Gegenwehr“ gegen Rechte thematisiert, sah man sogar das Fadenkreuz auf die Gäste der Feier gerichtet.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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