Freilich #36: Ausgebremst!

Verband deutscher Schriftsteller will AfD-Mitglieder ausschließen

AfD-Mitglieder sollen aus dem Verband deutscher Schriftsteller ausgeschlossen werden. Ein Kommentar in der taz versucht für den Ausschluss Stimmung zu machen. Mit der Moralkeule soll der politische Mitbewerber von der Einflusssphäre des Verbands ferngehalten werden.
Kommentar von
23.5.2018
/
2 Minuten Lesezeit
Verband deutscher Schriftsteller will AfD-Mitglieder ausschließen

Symbolbild: Pxhere [CC0]

AfD-Mitglieder sollen aus dem Verband deutscher Schriftsteller ausgeschlossen werden. Ein Kommentar in der taz versucht für den Ausschluss Stimmung zu machen. Mit der Moralkeule soll der politische Mitbewerber von der Einflusssphäre des Verbands ferngehalten werden.

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Ein Kommentar von Tino Taffanek

Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller diskutiert derzeit darüber, Mitglieder der Alternative für Deutschland aus dem Verband auszuschließen. Im Berliner Landesverband wurde ein dementsprechender Antrag knapp abgelehnt. Der vor kurzem zum neuen Vorstand des Landesverbandes gewählte Michael Wildenhain unterstützt jedoch diesen Antrag. Die Abstimmung über den Ausschluss von AfD-Mitgliedern soll auf der Bundesebene des Verbands wiederholt werden.

Linker Autor will AfD-Mitglieder ausschließen

Diese Informationen stammen aus einem Kommentar von Leonhard Florian Seidl, der letzte Woche in der taz veröffentlicht wurde. In diesem Kommentar versucht Seidl, für den Ausschluss der AfD-Mitglieder zu argumentieren. Seidl schreibt Romane über Neonazis, Vorurteile und Reichsbürger. Er ist Mitglied diverser Autorengruppen und Schriftstellerverbände. Mehrere Organisationen wie beispielsweise die Franz-Edelmaier-Residenz für Literatur und Menschenrechte förderten seinen Schaffensweg.

Kürzlich übergaben die Initiatoren rund um die ehemalige CDU- und Grünen-Abgeordnete Vera Lengsfeld dem Bundestag die „Erklärung 2018“ – Die Tagesstimme berichtete. Diese richtet sich gegen illegale Masseneinwanderung und konnte die Unterschrift einer Vielzahl an Journalisten, Künstlern, Wissenschaftlern und Intellektuellen verzeichnen. Ihr stand als Reaktion eine „Antwort 2018“ entgegen, welche unter anderem entgegenhält, dass „Menschenrechte an keiner Grenze enden“ würden. Seidl gehörte zu deren Erstunterzeichnern.

Worte als Menschenrechtsverletzung

Der Befund zeigt: Man könnte Seidl somit als stramm links, bestens vernetzt, sowie gut von verschiedenen Stellen alimentiert, bezeichnen. Dabei ist er nicht der einzige Akteur mit einschlägigen Allianzen. Denn der eingangs erwähnte neue Vorstand des Berliner Landesverbandes stammt überhaupt aus der Hausbesetzerszene in Berlin. Wildenhain ist außerdem Mitglied der Linkspartei. Die tonangebenden Kräfte in diesem Verband sollten damit ganz gut umrissen sein.

Wenn nun also ein fest zu den Linksauslegern des Establishments gehörender Autor mit bangen Worten vor bösen rechten Autoren warnt, und die Benutzung des Wortes „Flüchtlingswelle“ bereits als Menschenrechtsverletzung sieht, wirkt das doch etwas heuchlerisch. Da helfen auch das konsequente Verwenden des „Gendersternchens“, der übliche Rechtsextremismusvorwurf oder die vermeintlichen Kontakte eines Hans-Thomas Tillschneider zur Identitären Bewegung recht wenig.

Ungewollte Selbstentlarvung

In einer weiteren Warnung vor der AfD wird jedoch schnell deutlich, worum es dem Autor wirklich geht:

„Eben weil Sprache und Geschichten ein exorbitant relevantes Propagandainstrument der AfD sind, werden deren Unterstützer*innen alleine durch eine schriftliche Positionierung des Verbands dessen wichtige Einflusssphäre und die damit verbundenen, jahrzehntelang gewachsenen Strukturen nicht kampflos aufgeben.“

Es gilt also bloß, den politischen Mitbewerber mit allen Mitteln von der „Einflusssphäre“ und den „jahrzehntelang gewachsenen Strukturen“ fernzuhalten. Da sind diverse Vorwürfe schnell bei der Hand.

Aufbau eigener Strukturen unerlässlich

Dieses Vorgehen zeigt deutlich, wie wichtig es für patriotische Kräfte ist, eigene Strukturen aufzubauen. Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller gehört zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), der zweitgrößten deutschen Gewerkschaft. Die meist linksliberalen Organisationen, wie Gewerkschaften und diverse Verbände, versuchen immer öfter, Patrioten das Mitspracherecht zu verwehren. Deshalb sind eigene Projekte, wie beispielsweise Werde Betriebsrat im gewerkschaftlichen Bereich, so wichtig.

Nachhaltige patriotische Wende

Man sollte jedoch auch den Kampf um die etablierten Organisationen nicht aufgeben. Allfällige ausgrenzende Beschlüsse, wie der gerade noch abgelehnte Ausschluss von AfD-Mitgliedern aus dem Verband deutscher Schriftsteller, sollten ebenso nach Möglichkeit bekämpft werden. Das Ringen um Einfluss, Deutungshoheit und kulturelle Hegemonie ist zentraler Bestandteil jeder metapolitischen Strategie und muss auf allen Ebenen geführt werden. Nur wenn beide Strategien verfolgt werden, kann eine nachhaltige patriotische Wende erreicht werden.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
Über den Autor

Tino Taffanek

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