Vor 25 Jahren starb Ernst Jünger
Am Freitag jährte sich zum 25. Mal der Todestag des herausragenden Schriftstellers und Denkers Ernst Jünger.
Ernst Jüngers Kriegstagebücher sind ein einzigartiges Meisterwerk und auch sein politisches und theoretisches Werk hat bis heute großen Einfluss auf Rechte und Konservative.
Ernst Jünger wurde in Heidelberg geboren. Mit 18 Jahren meldete er sich bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Freiwilliger an die Front. Auf Anraten seines Vaters führte er Tagebuch, auf dessen Grundlage u.a. seine Werke „In Stahlgewittern“ oder „Der Kampf als inneres Erlebnis“ entstanden. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs wurde er vom Kaiser persönlich für seine Kriegsleistungen mit dem Orden Por le Merité ausgezeichnet.
Weimarer Republik
Nach dem Ersten Weltkrieg war Ernst Jünger in der Reichswehr tätig, erkannte aber relativ schnell, dass diese weder außen- noch innenpolitisch ihren Aufgaben nachkam und schloss sich deshalb den Freikorps an. Ab den 1920er Jahren engagierte er sich auch im rechtsintellektuellen Milieu, was ihn für seinen späteren Mitarbeiter in den 1950er Jahren, Armin Mohler, zu einem Protagonisten der Konservativen Revolution machte. Jünger wird der Gruppe der Nationalrevolutionäre zugerechnet, unterhielt aber auch gute Kontakte zu den Jungkonservativen, vor allem zu Arthur Moeller van de Bruck. In dieser Zeit verfasste er auch das Werk Der Arbeiter, in dem er die historische Entwicklung der Arbeiterklasse deskriptiv analysierte und in einem nicht-marxistischen, egalitären Sinne den Arbeiter als Prototyp der Zukunft im Rahmen eines technokratischen Systems sah. Darüber hinaus strebte Jünger die Herausbildung eines neuen deutschen Nationalismus an, der soldatische Züge tragen und damit den alten bürgerlichen Nationalismus ablösen sollte.
Rückzug Jüngers und 3.Reich
Bereits Ende der 20er begann sich Jünger aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und tilgte einige seiner nationalistischen Passagen aus seinen Schriften und Publikationen. Der Grund dafür ist bis heute nicht geklärt. Während er Mitte der 20er Jahre in Hitler noch Hoffnung sag und ihn als Mittel zum Zweck zur Macht „verhelfen“ wollte, wandte er sich bereits früh von der NSDAP ab. Zwar verkörperte sich Jüngers Weltanschauung nationale und soziale Aspekte, allerdings stand er dem pathologischen Antisemitismus der Nationalsozialisten kritisch gegenüber und lehnte das völkische Rassenverständnis ab. Hermann Göring bot Jünger ein Landtagsmandat an, doch er schlug das Angebot aus. Aufgrund seiner Werke und seiner Beliebtheit in der Bevölkerung, konnte Jünger vom Regime nichts angetan werden, obwohl er während seiner Zeit als Besatzungssoldat in Frankreich eine Affäre mit einer Halbjüdin hatte und die Nationalsozialisten davon mitbekommen hatten. 1939 veröffentlicht er auch das Werk auf den Mamorklippen, wo er eine umbrechende, fiktive Gesellschaft beschreibt. Ein Jahr davor veröffentlichte er die Schriftensammlung „das abenteuerliche Herz“.
Nach 45
Bis 1949 bekam Jünger von den Allierten Publikationsverbot, da er als „Wegbereite des NS“ betrachtet wurde. Er kam zum erstmal mit Martin Heidegger in Kontakt und wurde auf den damals jungen Journalisten Armin Mohler aufmerksam, den er zu seinem Sekretär machte. Armin Mohler schrieb eine Doktorarbeit über die „Konservative Revolution“ in der Weimarer Republik (der Begriff stammt von ihm), da Jünger ihm sehr viel Quellen- und Textmaterial zur Verfügung stellte. Ein angespanntes Verhältnis hatte er zu Carl Schmitt, dessen Existenz als Professor 1945 aufgrund seiner Mitgliedschaft in der NSDAP vollständig vernichtet wurde. Bis zu seinem Tod mit 103 Jahren war Jünger weiterhin aktiv in rechten und nationalen Kreisen und veröffentlichte zahlreiche Schriften und Bücher.