Wegen „Diversität und Kinderängsten“: Nikolaus soll nicht mehr zu Besuch kommen
In einer kleinen Salzburger Gemeinde sorgt die Diskussion um den traditionellen Nikolausbesuch im Kindergarten für Gesprächsstoff. Nach Meinung der Kindergartenleitung sollte der Nikolaus wegen „Diversität und Kinderängsten“ nicht mehr eingeladen werden.
Die Diskussion um den Nikolausbesuch im Plainfelder Kindergarten hat in der kleinen Gemeinde hohe Wellen geschlagen. ÖVP-Bürgermeister Wolfgang Ganzenhuber zeigte sich im Gespräch mit den Salzburger Nachrichten verärgert über den Vorschlag, den jährlichen Nikolausbesuch im Kindergarten einzustellen. Die Kindergartenleitung hatte dies mit der kultureller Diversität und der Angst mancher Kinder vor der Nikolausfigur begründet. Ganzenhuber betonte hingegen, dass sich bisher niemand in der Gemeinde über den Besuch des Nikolauses beschwert habe. Auch sei die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund im Kindergarten sehr gering.
Abstimmung unter Eltern
Nach Gesprächen zwischen dem Bürgermeister und der Kindergartenleitung einigte man sich darauf, die Eltern über den Nikolausbesuch abstimmen zu lassen. So soll geklärt werden, wie in Zukunft mit der Tradition umgegangen werden soll. Das Ergebnis der Umfrage wird in etwa zwei Wochen erwartet. Bis dahin bleibt der Besuch des Nikolaus auf der Tagesordnung des Kindergartens. In Salzburg ist es den Kindergärten freigestellt, wie sie mit traditionellen Festen umgehen. Jutta Kodat, Leiterin der Abteilung Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Magistrat der Stadt Salzburg, betont, dass der Nikolaus in den meisten städtischen Kindergärten ein gern gesehener Gast ist. Die Form des Besuchs variiert, oft schlüpfen Väter oder Pädagogen in die Rolle des Nikolaus.