„Alan Kurdi“ durfte in Malta anlegen

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte an, Deutschland werde bis zu 40 Migranten aufnehmen.
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„Alan Kurdi“ durfte in Malta anlegen

Symbolbild Seehofer: Michael Lucan, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 ], da Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte an, Deutschland werde bis zu 40 Migranten aufnehmen.

Berlin. Am Sonntagabend nahm ein Boot der maltesischen Marine Migranten von der „Alan Kurdi“ an Bord und brachte sie an Land. Nach Behördenangaben sollen die Migranten nun umgehend auf andere europäische Staaten verteilt werden. Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) begrüßte diese Entscheidung. Er sei „zufrieden, dass es gelungen ist, zügig eine Ausschiffung zu übernehmen“, heißt es in einer Erklärung.

Seehofer für Verteilmechanismus

„Im Geiste der europäischen Solidarität habe ich angeboten, dass wir uns hieran mit bis zu 40 Personen beteiligen“, teilte Seehofer am Sonntagabend mit. Weiters forderte er, für künftige Fälle „schnell einen tragfähigen und funktionierenden Mechanismus“ zu etablieren. Daran müssten die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten mit Hochdruck arbeiten.

Unterdessen kündigte der Einsatzleiter der Mittelmeer-NGO Sea-Eye, Gorden Isler, via Twitter an, weitere Migranten auf dem Mittelmeer aufnehmen zu wollen. „Es geht weiter. Wir fahren die Alan Kurdi direkt zurück ins Einsatzgebiet. Meine Crew will weiterretten.“ Dank der schnellen Hilfe der Regierung von Malta sei man einsatzfähig.

NGO ignorierte Verbot

Zuvor hatte sich das Schiff „Alex“ mit Dutzenden Migranten an Bord über ein Verbot Salvinis hinweggesetzt und im Hafen von Lampedusa angelegt. Italiens Innenminister hatte dem Schiff per Dekret verboten, in einem italienischen Hafen anzulegen und versichert, die Migranten kämen nicht nach Italien. Die Organisation Mediterranea Saving Humans erklärte dagegen, Salvini könne einem italienischen Schiff nicht verbieten, Italien anzulaufen. Das Dekret sei auch deswegen illegitim, weil die „Alex“ aus Seenot Gerettete an Bord habe. Die Besatzung hatte außerdem einen medizinischen Notstand auf dem Schiff ausgerufen. 41 Migranten, die die Besatzung zuvor aufgenommen hatte, durften an Land gehen. Das Schiff wurde beschlagnahmt, gegen den Kapitän wird nun wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt.

Das Manöver der „Alex“ erinnerte an jenes der „Sea-Watch 3“ vor einer Woche, verlief allerdings ohne Zwischenfälle.

Weiterlesen:

Sea‐Watch: Erzbischof Heße verteidigt Handeln von Kapitänin Rackete (05.07.2019)

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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