Elon Musk und die Jahrhundertchance, die linke Medienmacht zu brechen

Mit seiner Wahlempfehlung für die AfD hat Elon Musk jüngst für Aufsehen gesorgt. Niklas Lotz geht in seinem Kommentar für FREILICH der Frage nach, ob Musk die politischen Gewichte zugunsten der AfD verschiebt.

Kommentar von
7.1.2025
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3 Minuten Lesezeit
Elon Musk und die Jahrhundertchance, die linke Medienmacht zu brechen

Mit seiner Wahlempfehlung will Musk dafür sorgen, dass auch in Deutschland Parteien wie die AfD eine Art mediale Chancengleichheit erhalten, meint Lotz.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Der Aufruhr in den Redaktionsstuben großer deutscher Medien, der Angstschweiß in den Parteizentralen der etablierten Parteien und der Schockzustand bei Vertretern linker Vereine und Stiftungen hat einen Namen: Elon Musk. Der Mann, den wir lange nur als Tech-Genie und exzentrischen Milliardär kannten, ist in den letzten Monaten zum vielleicht wichtigsten Player der globalen Politik geworden. Und nachdem er erfolgreich Donald Trump in den USA zum Wahlsieg verholfen hat, nimmt er nun Deutschland ins Visier. Erleben wir gerade etwas Historisches?

Die Sicht auf Musk

Milliardäre, die große Pläne haben, sind in der Bevölkerung nicht unbedingt beliebt. Und natürlich gibt es sehr viele gute Gründe, den Einfluss einzelner superreicher Menschen auf die Politik durchaus kritisch zu sehen. Demokratie soll schließlich den Volkswillen abbilden und nicht von einzelnen Bürgern durch Geld bestimmt werden. Möchte also jemand mit seinem Milliardenvermögen den Lauf der Welt ändern, neigen wir dazu, sofort böse Absichten zu unterstellen. Der klassische Milliardär mit visionären Ideen wird auch popkulturell meist als bösartig und skrupellos dargestellt, man denke einfach mal an John Hammond in Jurassic Park oder an Robert Doniger in Timeline. Zu groß ist die Versuchung also, Elon Musk einfach als den nächsten großen Super-Schurken darzustellen – und linke Medien haben bereits damit begonnen. Aber vielleicht ist hier dringend ein Perspektivenwechsel nötig?

Der Umgang mit dem Einfluss

Milliardäre und Reiche an sich bestimmen schon lange die Politik. Man denke an George Soros, der sein Milliardenvermögen seit Jahren dazu nutzt, linke Politik zu fördern. Man denke an die unzähligen linken Medienkonzerne, die vor jeder wichtigen Wahl linke Parteien pushen und rechte Parteien schlecht aussehen lassen. Man denke auch in Deutschland mal an die vielen gratismutigen Promis mit hohem Vermögen, die für die Grünen werben oder für sie spenden. Die Frage ist also nicht mehr, ob wir Einfluss von Superreichen auf die Politik zulassen, sondern wie wir mit bestehendem Einfluss umgehen … Und genau hier kommt Elon Musk ins Spiel! Elon Musk ist ein libertärer Unternehmer mit einigen konservativen Standpunkten. Vor allem ist er aber ein Meinungsfreiheits-Absolutist, für den das Recht auf freie Rede über allem steht. Und vielleicht braucht es genau diesen Mann, um wieder Waffengleichheit zwischen links und rechts herzustellen?

Elon Musk hat seine Ziele klar gemacht: Die Macht der woken Medien brechen und mit der Plattform X eine neue Form der Kommunikation etablieren. Nämlich Bürgerjournalismus, der so hohe Reichweiten erzielt, dass die großen Medienhäuser überflüssig werden. In der Praxis würde das bedeuten, dass der Vorteil der politischen Linken, die meisten Medien auf ihrer Seite zu haben, erodiert. In den USA hat Donald Trump bereits Kamala Harris besiegt, obwohl fast alle großen Medien Pro-Harris waren. „You are the media now“ ist das Motto von Elon Musk und X. Und offensichtlich scheint sein Plan aufzugehen.

Notwendigkeit einer kritischen Distanz

In Deutschland empfiehlt Elon Musk nun offen die Wahl der AfD und sorgt damit für blankes Entsetzen im politischen Berlin. Entscheidend ist allerdings nicht, ob Elon Musk persönlich die AfD unterstützt, sondern dass er offensichtlich dafür sorgen möchte, dass auch in Deutschland Parteien wie die AfD eine Art mediale Chancengleichheit erhalten. Die meisten deutschen Medien spekulieren jetzt schon, ob Musk die AfD mit Ressourcen und Reichweite so unterstützen könnte, dass es dennoch mit den Gesetzen zur ausländischen Parteienfinanzierung übereinstimmt. Was auch immer Musk noch tun wird, mit der Plattform X und seiner Offenheit zur AfD hat er eines schon ganz sicher gemacht: Die Macht der linken Medien gebrochen. Als reichster Mann der Welt ist sein Impact so groß, dass die meisten Medien über jede Äußerung von ihm berichten.

Die Konsequenz: Elon Musk hat die AfD wenige Wochen vor den Neuwahlen zum Hauptthema in den deutschen Nachrichten gemacht. Plötzlich wird das Programm der AfD öffentlich diskutiert, plötzlich erwähnt man die Partei mit ihren Inhalten in allen großen Medien. Etwas, was in den letzten Jahren mit dem Argument der „Brandmauer“ weitgehend unterlassen wurde. Und während viele linke Milliardäre über Stiftungen und Medien also dieses Land jahrelang nach links geschoben haben, steht mit Elon Musk nun jemand bereit, der mit der Kraft des reichsten Mannes der Welt in die andere Richtung drückt.

Das heißt keineswegs, dass wir Elon Musk blind vertrauen sollten oder ihn zum neuen Messias ausrufen sollten. Eine kritische Distanz bleibt weiterhin gesund und angemessen. Allerdings ist es erlaubt; sich zu freuen, dass einmal jemand das Richtige tut und dabei so mächtig ist, dass es wirkt. Im Endeffekt sind nämlich auch Milliardäre nur Menschen mit Werten und wir haben diesmal eben das Glück, dass Musk tickt wie der durchschnittliche AfD-Wähler, nur eben mit unendlich viel Geld. Dass der reichste Mann der Welt der linken Deutungshoheit den Krieg erklärt, ist die eine Variable, mit welcher die Linken nicht gerechnet haben in ihren Plänen. Lasst uns auf die Bundestagswahl 2025 also vor allem erst einmal optimistisch schauen: Es wird die erste Wahl im Schatten der Jahrhundertchance, die linke Medienmacht zu brechen!

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
Über den Autor

Niklas Lotz

Niklas Lotz, Jahrgang 1999, ist vielen vor allem unter seinem Pseudonym Neverfogetniki bekannt. Als freier Journalist und Videoblogger äußert er sich auf seinem YouTube-Kanal mit über 360.000 Abonnenten regelmäßig zu aktuellen politischen Themen.

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