Gesundheitswesen unter Druck: Immer mehr Ärzte verlassen Deutschland

Immer mehr Ärzte kehren Deutschland den Rücken: 2023 wanderten bereits mehr als 2.000 Mediziner aus, vor allem in Länder mit besseren Arbeitsbedingungen.

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Gesundheitswesen unter Druck: Immer mehr Ärzte verlassen Deutschland

Im vergangenen Jahr haben mehr als 2.000 Ärzte Deutschland verlassen.

© IMAGO / Westend61

Berlin. – Die Abwanderung deutscher Ärzte stellt das Gesundheitssystem zunehmend vor Herausforderungen. Laut der Antwort der Bundesregierung auf eine AfD-Anfrage verließen 2023 insgesamt 2.187 Ärzte Deutschland, davon 1.314 mit deutscher Staatsangehörigkeit. Besonders beliebt sind Ziele wie die Schweiz, Österreich und die USA, wo bessere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter und eine bessere Work-Life-Balance locken.

Reaktionen auf den Trend

Seit 2017 ist die Zahl der abgewanderten Ärzte kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2017 verließen 1.965 Ärzte Deutschland, im Jahr 2023 waren es bereits 2.187. Neben deutschen Ärzten suchten auch 873 ausländische Ärzte eine berufliche Perspektive außerhalb Deutschlands.

Auf diesen Trend reagiert Deutschland mit einer verstärkten Anwerbung ausländischer Ärzte. Im Jahr 2023 waren rund 64.000 ausländische Ärzte in Deutschland registriert, von denen rund 57.000 aktiv praktizierten. Die Bundesregierung begrüßt diese Entwicklung und betont die Notwendigkeit, die Attraktivität der ärztlichen Tätigkeit in Deutschland zu steigern.

Gründe für die Abwanderung

Konkrete Gründe für die Abwanderung nennt die Bundesregierung nicht, verweist aber auf bekannte Probleme: hohe Arbeitsbelastung, Bürokratie und geringe Bezahlung. Die AfD-Fraktion kritisiert diese Zustände scharf. Vor allem junge Ärzte und Fachärzte ziehe es in Länder mit besseren finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, plant die Bundesregierung Maßnahmen wie die Entbudgetierung und die Förderung der ambulanten Weiterbildung. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Ob dies ausreicht, um die Abwanderung langfristig zu stoppen, bleibt abzuwarten.

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