Graz: Nächster Straßenname vor Umbenennung

Vor nunmehr 49 Jahren wurde im Grazer Stadtteil Puntigam eine Straße nach dem Luftfahrtpionier Ignatz Etrich benannt. Im Zuge der Straßenumbenennungen in Graz soll diese Straße künftig einen anderen Namen tragen.

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Graz: Nächster Straßenname vor Umbenennung
© FPÖ Graz

Graz. – Eine 14-köpfige Expertenkommission unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Stefan Karner und seiner Stellvertreterin Prof. Dr. Karin Schmidlechner hatte vor einigen Jahren die Straßennamen in Graz untersucht. Dabei kam die Kommission im November 2017 zu dem Ergebnis, dass von den 1.630 Grazer Verkehrsflächen 82 nach historisch bedenklichen" Personen benannt sind, 20 davon wurden als höchst bedenklich" eingestuft. Vor zwei Jahren beschloss der Grazer Gemeinderat die Umbenennung der ersten drei Straßen. Seither folgten weitere Umbenennungen. Zuletzt traf es die Kernstockgasse. Sie wurde Anfang Februar in Maria-Stromberger-Gasse umbenannt. Fünf weitere Straßennamen hat die Stadtregierung noch auf der Agenda.

Noch keine Vorschläge für neue Namen

„Zuerst traf es ein Stück der Conrad-von-Hötzendorf-Straße, danach die Kernstockgasse in Gries. Geht es nach der links-linken Rathauskoalition, werden in naher Zukunft auch weitere Straßen in Graz Opfer der ideologiegetriebenen Regierungsparteien“, kritisieren die steirischen Freiheitlichen. Unter den fünf Straßen, die demnächst umbenannt werden sollen, befindet sich auch die Etrichgasse, die nach dem Luftfahrtpionier Ignatz Etrich benannt wurde. Mit dem Bau seiner Flugzeuge ‚Etrich I‘ und ‚Etrich II“ erlangte er europaweite Bekanntheit und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Die Technische Universität Wien verlieh ihm 1944 die Ehrendoktorwürde, 1955 erhielt der gebürtige Deutsche das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Vier Jahre später erhielt Ignatz Etrich den Karl-Renner-Preis. 1975 wurde beschlossen, die Etrichgasse in Graz-Puntigam nach ihm zu benennen. Sie soll nun aber neben der Dr.-Hans-Kloepfer-Straße, der Dr.-Karl-Lueger-Straße, dem Gustav-Hofer-Weg und der Nernstgasse umbenannt werden. Vorschläge, wie die Straßen in Zukunft heißen sollen, liegen allerdings noch nicht vor.

Die Stadtkoalition aus KPÖ und Grünen würde mit den Umbenennungen „neue traurige Maßstäbe in versuchter Geschichtsauslöschung“ setzen, so der Grazer FPÖ-Stadtparteiobmann Axel Kassegger. Die Regierung wäre gut beraten, über ihre ideologische Blase hinauszudenken und auch die Leistungen und Fortschritte der Namensgeber anzuerkennen, anstatt in linker Willkür nur das zu sehen, was sie sehen wollen“.

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