Kommentar: Das ewige Anbiedern des Bernd Lucke

Nach der Störung und dem resultierenden Abbruch der ersten Vorlesung Luckes nach seiner Beurlaubung – er saß erst für die AfD, dann für seine eigene Splitterpartei, im Europaparlament – wird die Frage aufgeworfen, wie es nun weitergehen soll. Doch das wird es überhaupt nicht – das Urteil wurde längst gefällt.
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19.10.2019
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2 Minuten Lesezeit
Kommentar: Das ewige Anbiedern des Bernd Lucke

Bild (Bernd Lucke): WDKrause [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Nach der Störung und dem resultierenden Abbruch der ersten Vorlesung Luckes nach seiner Beurlaubung – er saß erst für die AfD, dann für seine eigene Splitterpartei, im Europaparlament – wird die Frage aufgeworfen, wie es nun weitergehen soll. Doch das wird es überhaupt nicht – das Urteil wurde längst gefällt.

Kommentar von Joshua Hahn

Er will doch nur gefallen. Lucke trat aus der von ihm mitgegründeten Partei aus, an Distanzierungen und Rechtfertigungen aller Art wurde und wird nicht gespart. Ist es der Trotz, oder versteht Herr Lucke wirklich nicht, dass es völlig irrelevant ist, von wem er sich wie oft distanziert? Das Urteil wurde längst gefällt – zurückgezogen wird es mit Sicherheit nicht mehr. 

Absurde Annäherungsversuche

Als Reaktion auf die aberwitzigen Vorwürfe des AStA, Lucke habe die Studenten provoziert, entgegnete dieser doch tatsächlich: „Wenn der AStA aber eine Veranstaltung organisiert, die für alle Studierenden geöffnet ist, werde ich gerne die Kritik des AStA widerlegen und allen Fragestellern Rede und Antwort stehen.“

Kritik widerlegen? Könnte dann in etwa so aussehen:

Student X: „Herr Lucke, sie sind rechtsradikal!“

Lucke: „Ich habe mich von der AfD abgegrenzt, rechts bin ich auch nicht, genau genommen war ich das nie und werde das auch nie sein.“

Student X: Aufgrund ihrer Vergangenheit habe ich mich in ihnen getäuscht, revidiere deshalb meine unüberlegten Äußerungen und freue mich, in Zukunft meinen Wissenshorizont durch ihre Lesungen erweitern zu dürfen.“

Das Kind ist im Brunnen

Ein Gespräch würde in der Realität selbstverständlich enden wie die Vorlesung. Eventuell gäbe es noch einen Zuwachs von reichlich Omas gegen Rechts oder linksliberalen Studenten, die zur ersten Lesung des Semesters und der Protestaktion noch den Wecker versäumten. Lucke macht die Situation für sich mit jeder Anbiederung an die Studenten und somit das Establishment schlimmer, und merkt es nicht – oder will es nicht merken. 

Das Kind ist im Brunnen. Das Einzige, was helfen könnte, wäre, Rückgrat zu zeigen und sich nicht vor Publikum von linksradikalen Studenten herumschubsen zu lassen. Die Tatsache, dass Bernd Lucke diesem Teil der Gesellschaft gefallen will, sagt mehr über ihn aus, als die teils peinliche, teils beunruhigende Protestaktion über die Studenten.


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Eskalation in Vorlesung: Studentenvertretung wirft Lucke „Provokation“ vor (19.10.2019)

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Joshua Hahn

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