„Mit-Mutterschaft“: Barley fordert Gleichstellung lesbischer Eltern
Mit einer rechtlichen Reform will Justizministerin Barley (SPD) lesbische Elternpaare gleichstellen. So soll in Zukunft eine „Mit-Mutterschaft“ möglich gemacht werden.
Berlin. – Wie „die Welt“ berichtet, will die Ministerin lesbischen Partnerinnen von Frauen, welche bereits Mutter sind, das Recht einräumen, sich offiziell als „Mit-Mutter“ eintragen zu lassen.
Komplette Gleichstellung
Geplant ist ein analoger Anerkennungsprozess zur Vaterschaft. So sollen Frauen über die gleichen Wege zur „Mit-Mutterschaft“ gelangen. Diese wären die gerichtliche Festhaltung als „Mit-Mutter“, die Verheiratung mit der biologischen Mutter sowie die selbstständige Anerkennung der „Mit-Mutterschaft“.
Bislang ist für die Anerkennung eine Adoption nötig, diese soll mit Hilfe der oben genannten Kriterien überfällig werden. Die Regelung zur Gleichstellung würde jedoch ausschließlich für lesbische Paare gelten. Für schwule Paare sollen die aktuellen Gesetzmäßigkeiten beibehalten werden.
Abstammungsrecht „teilweise unzeitgemäß“
Bei der Vorstellung des genannten Papiers sagte die Justizministerin wörtlich: „Das Abstammungsrecht ist mit Blick auf die Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin und die in der Gesellschaft gelebten Familienformen teilweise nicht mehr zeitgemäß.“
Die Verantwortung für das Kind solle immer im Mittelpunkt stehen, so Barley weiter. Neu geregelt werden soll im Zuge der Reform außerdem der Umgang mit Embryonenspenden.
Rechtliche Änderungen bei Vaterschaft
Des Weiteren soll es rechtliche Änderungen im Bezug auf die Vaterschaft für uneheliche Kinder geben. So sollen sich sowohl der Ehemann einer schwangeren Frau als auch der außereheliche biologische Vater selbst darüber einigen dürfen, wer als Vater anerkannt wird.
Eine Durchsetzung der Reform ist relativ wahrscheinlich, da die regierenden Parteien (CDU, CSU, SPD) bereits im Koalitionsvertrag festhielten, das geltende Recht im Bezug auf „Veränderungen in der Gesellschaft“ anpassen zu wollen.