ÖGB kritisiert SPÖ-Schickhofers Coca-Cola-Boykottaufruf
Nach seinem Aufruf an die Bevölkerung, Coca Cola zu boykottieren, erntet der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer nun heftige Kritik aus den eigenen Reihen. Mit dem Boykottaufruf wollte Schickhofer gegen die drohenden US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus der EU protestieren.
Schickhofer hatte im Hinblick auf die US-Strafzollpolitik zum Verzicht auf den Konsum von „Luxusprodukten“ aus den USA aufgerufen. Die europäische Bevölkerung „sollte sich die Willkür des US-Präsidenten und dessen Strafzölle nicht gefallen lassen“, meint der SPÖ-Politiker laut eines ORF-Beitrags.
Mehr als 1000 Mitarbeiter in Österreich
„Gut gemeint ist auch daneben.“, kritisiert nun der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) in einer Aussendung. Ein Getränke-Boykott werde die Stahlindustrie nicht schützen. Außerdem sei ein Boykott gerade im Fall von Coca-Cola nicht sinnvoll, da beinahe die gesamte Wertschöpfung in Österreich liege, erklärt Manfred Felix, Bundessekretär der Gewerkschaft PRO-GE.
Coca-Cola sei mit mehr als 1.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Burgenland und produziere dort Getränke für ganz Österreich und einige Nachbarländer, führt Felix weiter aus. Die österreichischen Rübenbauern seien ebenfalls Teil dieser Wertschöpfungskette und profitierten daher vom österreichischen Standort, da die Getränke unter anderem mit Saccharose aus österreichischem Rübenzucker gesüßt würden.