SPD Berlin: Bundeswehr-Besuche an Schulen sollen verboten werden
Die Berliner SPD hat beschlossen, einen Antrag für die Unterbindung von Bundeswehr-Besuchen an Schulen zu stellen.
Berlin. – Kritik an dem Vorhaben kommt nicht zuletzt aus den eigenen Reihen. So äußert sich der Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) entschieden gegen das Besuchsverbot.
„Anfällig für militärische Propaganda“
In dem Antrag für das Verbot wird gefordert, dass die Werbung von „militärischen Organisationen“ für den Wehrdienst an Berliner Schulen eingestellt wird.
Da Minderjährige in einem Alter seien, indem man anfällig für „militärische Propaganda“ und die „Verharmlosung der realen Gefahren eines militärischen Einsatzes“ ist, sei der Besuch der Bundeswehr an Schulen zu unterbinden, wie unter anderem die „Junge Freiheit“ berichtet.
Nachdem der Antrag bekannt wurde, wurde die SPD unmittelbar mit Kritik konfrontiert. Diese kam nicht zuletzt aus dem eigenen Lager.
SPD-Oppermann „entsetzt über Beschluss“
In einem Tweet übt der Bundestagsvizepräsident Kritik. Da die Bundeswehr eine „demokratische Parlamentsarmee“ sei, hätte sie natürlich das Recht dazu, Jugendoffiziere an Schulen zu entsenden, um zukünftige Soldaten anzuwerben. Weiter betont er, dass den Soldaten prinzipiell mit mehr Respekt begegnet werden sollte. Er schließt ab mit den Worten: „Wer so einen Unsinn beschließt, sollte sich selbst von unseren Schulen fernhalten“.
Der aktuelle Bürgermeister Berlins, Michael Müller (SPD), distanzierte sich ebenfalls vom Beschluss der eigenen Landesparteifraktion. Er unterstrich stattdessen, dass ihm eine gute Pflege der Kontakte zur Bundeswehr wichtig sei.
AfD-Pazderski fordert Entschuldigung
Als „antidemokratisch“ wurde der Beschluss vom AfD-Bundessprecher Georg Pazderski bezeichnet. Als ehemaliger Soldat der Bundeswehr forderte er eine sofortige Entschuldigung. Bereits seit geraumer Zeit hadert die Bundeswehr mit Nachwuchsproblemen. Durch den Einsatz von sogenannten Jugendoffizieren soll dem durch die gezielte Anwerbung an Schulen entgegengewirkt werden.