‚Advocates Abroad‘: So reagiert NGO-Sprecherin auf die Vorwürfe

In einer Aussendung bezog die Sprecherin der NGO Advocates Abroad, Ariel Ricker, nun Stellung zu den Vorwürfen in einem Video eines kanadisch-britischen Dokumentarfilmteams. 
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‚Advocates Abroad‘: So reagiert NGO-Sprecherin auf die Vorwürfe

Bild (Ariel Ricker 2017): Screenshot YouTube – Reportage „Lawyers on the Frontline“ [@03:07]

In einer Aussendung bezog die Sprecherin der NGO Advocates Abroad, Ariel Ricker, nun Stellung zu den Vorwürfen in einem Video eines kanadisch-britischen Dokumentarfilmteams. 

Athen/Mytilini. – Am Montagabend ließen die Macher der kommenden Borderless-Doku, Lauren Southern und George Llewelyn-John, eine mediale Bombe platzen. Letzterer fertigte den Mitschnitt eines Vieraugengesprächs mit der Organisationsleiterin Ricker an. Diese soll darin zugegeben haben, Migranten zu Falschinformationen bei Einwanderungsbehörden angestiftet zu haben – Die Tagesstimme berichtete.

Wollten „Trauma wahrheitsgetreu darstellen“

Nun kommt die ausführliche Reaktion. In einer Stellungnahme, welche der Tagesstimme vorliegt, äußerte sich Ricker zu den Vorwürfen. Die Unterstellung des Videos, man habe die Migranten zu unehrlichen Angaben überredet, entspräche nicht der Wahrheit. Man habe die Einwanderungswilligen niemals überzeugt, falsche Darstellungen oder Lügen darzubieten, und werde dies auch weiterhin nicht tun. Vielmehr habe man sie angeregt, ihr Trauma in aller Tiefe und „möglichst wahrheitsgetreu“ darzustellen.

Man beschäftige sich damit, das Leben und die Sicherheit auch der Migranten zu schützen. Man sei nach Griechenland gegangen, um Menschen jenen Frieden zurückzugeben, der ihnen „gestohlen“ wurde. Damit verbinden sei auch ein Bekenntnis zur Integrität des griechischen Asylsystems. Dieses habe in vielen Fällen zu einer Verleihung des Asylstatus geführt. Man habe die Gelegenheit bekommen, das dortige System verbessern zu helfen. Advocates Abroad zeigten sich glücklich, dass eigene Vorschläge in diesem Feld oftmals zur Umsetzung kamen.

„Extremisten“: Unterstellungen gegen Dokufilmer

Gleichzeitig kritisierte Ricker sowohl die Enthüllungen als auch die Reaktionen der Öffentlichkeit darauf scharf. Die Darstellung im Video präsentiere ihre informellen Kommentare „außerhalb ihres Kontexts“. Auf diese Weise scheine es, als ob man nicht für die eigenen Prinzipien einstehe. Die Macher des Videos hingegen seien angeblich „Extremisten“. Deren einziges Ziel sei es, zu „gewaltsamer Opposition gegen Flüchtlinge“ und deren Unterstützer „aufzustacheln“.

Aus welchen Beweggründen sie zum Schluss kam, dass es sich bei den beiden patriotischen Dokufilmern um „Extremisten“ handle, ließ Ricker gleichzeitig offen. Bereits im Vorjahr unterstellten linke Gruppierungen Southern aufgrund ihrer Teilnahme an einer Aktion gegen asylfreundliche NGOs in Italien, derartige Ziele zu verfolgen. Southern hingegen verteidigte ihre Standpunkte damit, dass ein Ende der einwanderungsfreundlichen Politik vielmehr „Leben rette“.

Angeblich tausende Drohungen gegen NGO

Dem nicht genug: Seit Bekanntwerden der Vorwürfe habe man angeblich nicht weniger als 37.000 Drohbriefe erhalten. Die enthaltenen Drohungen seien zwar „herzzerreißend“ – bestärkten die Organisation allerdings nur in ihrem „Engagement“. Die Migranten hätten ein „Recht auf Zuflucht“, man wolle dieses weiterhin bewahren. Natürlich respektiere man dabei die jeweiligen Rechtssysteme.

Ihre Aussagen im Mitschnitt, wonach die Offiziellen des Europäischen Asylzentrums für Asylfragen (EASO) ‚verdammt dumm‘ wären, entkräftet sie damit allerdings nicht. Möglich also, dass es sich um eine Schutzbehauptung handelt, damit sich wichtige Partneruniversitäten und -organisationen nicht von der NGO distanzieren. Einem Tweet Southerns zufolge hätten die Vereinten Nationen die Enthüllungen jedenfalls als „alarmierend“ bezeichnet.


Weiterlesen: 

Aufgedeckt: NGO‐Anwälte sollen Migranten zum Lügen angestiftet haben (13.11.2018)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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