Attentäter von Paris: Fluchthelfer in Belgien verurteilt
In Brüssel wurden am 30. Juni zahlreiche mutmaßliche Komplizen der Bataclan-Terroristen angeklagt. Sie hatten einen von ihnen unter anderem vor der Flucht aus Frankreich geholfen und diesen in Brüssel versteckt.
Brüssel. – Salah A. hatte einige Unterstützer, immerhin 14 Personen standen vor belgischen Strafgericht und waren angeklagt dem letzten Attentäter des 13. November 2015 umfassend geholfen zu haben. Er war einer der elf IS-Kämpfer, die mit einer Reihe von Sprengstoff- und Schusswaffenattentaten laut Angaben der französischen Regierung 130 Menschen getötet hatten. Der Großteil der Opfer entstand durch den Anschlag auf das Theater Bataclan, in welchem die Attentäter wahllos mit Sturmgewehren in die Menge schossen. Wie der Anschlag auf das Stade de France, dem Fußballstadion im Norden Paris, galt das Theater als Ort, an dem assimilierte Muslime Anerkennung in Frankreich gewonnen hatten.
Milde Strafen
Die Höchststrafe der Verurteilungen erhielt Abid A. Er war A. Cousin und stand wie die restlichen Angeklagten im Verdacht die Terroristen durch Fahrten, Unterkünfte und gefälschte Papiere unterstützt zu haben. Dafür wurde er mit drei Jahren Haft auf Bewährung bestraft, weitere Urteile fielen zu gemeinnütziger Arbeit und Haftstrafen von bis zu 30 Monaten aus. Neben vier Freisprüchen wurden auch zwei Urteile in Abwesenheit gesprochen.
Tod in Syrien oder im Irak
Die Staatsanwaltschaft geht in diesen Fällen vom Tod der Angeklagten aus, da sich ihre Spur nach ihrer Reise in den Irak oder Syrien verlor, um sich mutmaßlich den dortigen Kämpfern anzuschließen. Die Attentate vom 13. November 2015 zählten zu den größten und am besten koordinierten Anschlägen muslimischer Terroristen in Europa, sie gelten bis heute als Paradigmenwechsel für die Aktionen des Islamischen Staates.
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