Bericht zeigt: „Unsicheres“ Syrien ist inzwischen selbst Ziel hunderttausender Flüchtlinge

Obwohl Syrien immer wieder als unsicheres Herkunftsland bezeichnet wird, fliehen viele Menschen dorthin, wie Berichte zeigen.

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Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 sind bis Ende 2023 fast eine Million syrische Migranten nach Deutschland gekommen. In den vergangenen Jahren hieß es immer wieder, eine Abschiebung nach Syrien sei nicht möglich, da Syrien kein sicheres Herkunftsland sei. Gleichzeitig gibt es laut UNHCR eine große Zahl von Menschen, die aufgrund der Situation in ihrem Land nach Syrien fliehen.

Schutz in der Nähe der Heimat

Seit Beginn der israelischen Militäroffensive gegen die Hisbollah im September 2024 haben mehr als eine Million Menschen ihre Heimat im Libanon verlassen. Davon sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 843.000 Menschen als Binnenvertriebene im Land geblieben – vor allem aus dem Süden. Neben den Binnenflüchtlingen haben rund 440.000 Menschen den Libanon verlassen und sind nach Syrien geflohen. Unter den Flüchtlingen befinden sich sowohl Syrer als auch Libanesen und andere Nationalitäten.

Michael Bauer, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung im Libanon, beschreibt die angespannte Situation für syrische Rückkehrer: Viele suchen Schutz in Idlib oder in den von der Türkei kontrollierten Gebieten, meiden aber die vom Assad-Regime kontrollierten Gebiete. Auch viele Libanesen sehen in der Flucht nach Syrien die einzige Lösung. Das liegt auch daran, dass eine Flucht nach Europa finanziell und logistisch meist nicht möglich ist. „Außerdem suchen Geflüchtete in der Regel Schutz in der Nähe ihrer Heimat“, erklärt Bauer.

Grenzkontrollen erschweren Flucht nach Europa

Die Flucht über das Mittelmeer nach Europa wird auch durch verstärkte Grenzkontrollen erschwert. Seit dem Abschluss eines Migrationsabkommens zwischen der EU und dem Libanon im April 2024 werden laut Berichten Boote mit Migranten von den libanesischen Behörden systematisch abgefangen.

Christiane Fröhlich vom Leibniz-Institut für globale und regionale Studien (GIGA) betont, dass aus diesem Grund eine starke Migration nach Europa unwahrscheinlich sei: „Die Sorge um eine starke Fluchtmigration in Richtung Europa ist aus meiner Sicht derzeit nicht faktenbasiert.“ Laut Fröhlich bleiben viele Flüchtlinge aus persönlichen oder wirtschaftlichen Gründen in den Krisengebieten.

AfD: „Syrien ist weitestgehend befriedet“

Zu der aktuellen Lage in Syrien äußerte sich auch der AfD-EU-Abgeordnete Tomasz Froelich. Gegenüber FREILICH erklärte er: „Syrien ist weitestgehend befriedet, andernfalls wäre es nicht das Ziel von hunderttausenden Flüchtlingen aus dem Libanon“. Assad sitze fest im Sattel und dessen Land sei stabilisiert. „Für uns heißt das: Gesprächskanäle aufbauen, etwa durch Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Damaskus, um die Rückführung von Syrern in Deutschland anzugehen, damit diese beim Wiederaufbau ihrer Heimat helfen“, betont Froelich.

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