Berlusconi gibt ukrainischem Präsidenten Selenskyj Schuld am Kriegsausbruch
Der italienische Politiker und Senatsabgeordnete Silvio Berlusconi kritisierte unlängst die Führung in Kiew und gibt ihr die Schuld für den andauernden Konflikt.
Rom. - Für den Forza-Italia-Politiker ist klar, wer die Verantwortung für den anhaltenden Konflikt zwischen der Ukraine und Russland trägt. Selenskyj sei für den Krieg und die „Verwüstung” in der Ukraine verantwortlich, so Berlusconi. Deshalb habe er „eine sehr, sehr negative Meinung von diesem Herrn”. Das sagte Berlusconi am Sonntagabend vor Journalisten in Mailand. Der Krieg wäre nicht ausgebrochen, wenn Selenskyj die Angriffe auf die beiden „autonomen Volksrepubliken im Donbass“ eingestellt hätte.
Berlusconi forderte auch die USA auf, Druck auf den ukrainischen Präsidenten Selenskyj auszuüben. Gleichzeitig drohte er mit einem Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine. Sollte die Ukraine einem sofortigen Waffenstillstand zustimmen, stellte er ein massives Hilfsprogramm in Aussicht. Mit diesen Äußerungen stach der 86-jährige Berlusconi in ein Wespennest. Berlusconi war selbst einmal italienischer Ministerpräsident und ist heute Chef der konservativen Forza Italia.
Die italienische Regierung stehe „fest und überzeugt” hinter der Ukraine, teilte das Büro von Regierungschefin Meloni umgehend mit. Noch vor dem 24. Februar, dem Jahrestag der russischen Invasion, will Meloni selbst in die Ukraine reisen. Aus Kiew kamen derweil die in solchen Fällen üblichen Verwünschungen: Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak bezeichnete Berlusconi als „VIP-Agitator im Interesse der russischen Propaganda“. Er riskiere „den Ruf Italiens, um mit Putin befreundet zu bleiben“.