Bodentruppen für Kiew? Frankreich und Großbritannien diskutieren erneut über Entsendung

Frankreich und Großbritannien haben die Diskussion über die Entsendung europäischer Truppen zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland wieder aufgenommen.

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London/Paris/Berlin. – Inmitten einer neuen Eskalationsphase des Ukraine-Konflikts und wachsender Besorgnis über die künftige Politik der USA durch Donald Trump wurden die Diskussionen über die Entsendung europäischer Bodentruppen nach Kiew wieder aufgenommen. Unter diesen Umständen sind Frankreich und Großbritannien bereit, eine militärische Koalition anzuführen, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu verstärken, wie die französische Zeitung Le Monde berichtet.

Potenzielle europäische Unterstützung für die Ukraine

Wie die Zeitung aus gut informierten Kreisen erfahren haben will, sollen die Diskussionen über die Stationierung westlicher Truppen in der Ukraine vor allem durch die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump neu entfacht worden sein. Befürchtungen, dass die USA unter Trump ihre Unterstützung für die Ukraine erheblich einschränken könnten, haben Paris und London dazu veranlasst, ihre Pläne zu überdenken.

Im Februar hatte der französische Präsident Emmanuel Macron die Entsendung westlicher Bodentruppen in die Ukraine ins Gespräch gebracht. Damals stieß der Vorschlag in vielen europäischen Ländern auf Widerstand, insbesondere in Deutschland. Vor kurzem hat das Thema jedoch durch Gespräche zwischen Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer neuen Auftrieb erhalten. Eine britische Militärquelle erklärte gegenüber Le Monde, dass es Gespräche zwischen Großbritannien und Frankreich über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich gebe, mit dem Ziel, eine europäische Allianz zu stärken, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit in der Ukraine und in Europa.

„Schließen nichts aus“

Im Einklang mit den jüngsten Diskussionen erklärte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot am 22. November in London, dass die westlichen Verbündeten bei ihrer Unterstützung für die Ukraine „keine roten Linien ziehen“ sollten. Auf die Frage, ob französische Truppen entsandt werden könnten, antwortete Barrot: „Wir schließen keine Option aus“. In Bezug auf die Berichte von Le Monde berichtet die Nachrichtenplattform NHK unterdessen, aus dem Büro des britischen Premierministers habe es geheißen, dass es derzeit keine konkreten Pläne für die Entsendung von Truppen gebe.

Militärexperte Masala spricht von „Koalition der Willigen“

Die Entsendung von Bodentruppen bringt auch der Militärexperte Carlo Masala ins Spiel. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) betonte er, dass im Falle eines US-Abzuges eine „Koalition der Willigen“ notwendig sein könnte, die auch bereit sei, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. „Wir brauchen eine Rückfalloption für den Fall, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen“, sagte Masala. Dies sei besonders relevant, wenn die USA unter Trump ihre Unterstützung für Kiew zurückfahren sollten.

In Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Polen sei „viel in Bewegung“, so Masala, während Deutschland bei dieser Entwicklung „außen vor“ sei. Dennoch sei Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bemüht, Deutschland in die Diskussionen einzubinden.

Europas Verantwortung wächst

Pistorius traf sich kürzlich mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien, Polen und Italien in Berlin, um die Unterstützung für die Ukraine weiter zu intensivieren. Ziel der Gespräche sei es, „die ukrainische Rüstungsindustrie verstärkt weiter unterstützen“, damit die Ukraine eine „Position der Stärke“ in der Verteidigung einnehmen könne.

Christoph Heusgen, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, bezeichnete die Gespräche als „sehr wichtig“, um Europa mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übertragen. Angesichts eines „weiterhin aggressiven Wladimir Putin und eines unberechenbaren Donald Trump“ müsse Europa „mehr Verantwortung übernehmen“, betonte Heusgen. Dies müsse „gemeinsam, nicht einzeln“ geschehen, um die Sicherheit Europas zu gewährleisten.

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