Britische Corona-Politiker regierten mit Furcht und Sadismus

Wie aus veröffentlichten Chats hervorgeht, setzte auch die britische Regierung unter Premierminister Boris Johnson gezielt auf Panikmache, um Corona-Maßnahmen durchzupeitschen.

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Britische Corona-Politiker regierten mit Furcht und Sadismus

London

© Thomas Dahlstrøm Nielsen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

London. - Hierzulande ist es kein Geheimnis mehr, dass in der Anfangsphase der Corona-„Pandemie“ von der Bundesregierung gezielt mit Angstmache operiert wurde, um die Bevölkerung gefügig und für die Lockdown-Maßnahmen reif zu machen. Selbst der Spiegel berichtete darüber. Auch in Großbritannien kommt allmählich die Wahrheit ans Licht. Auch dort setzte die Regierung unter Premierminister Boris Johnson gezielt auf Panikmache. Das geht aus den „Lockdown-Files“ hervor – geleakten Chats vor allem des früheren britischen Gesundheitsministers Matt Hancock, die die Journalistin Isobel Oakeshott kürzlich dem Daily Telegraph zugespielt hatte. Das Blatt veröffentlicht sie derzeit sukzessive – und sorgt damit in der Öffentlichkeit für erhebliche Aufregung.

„Menschen mit neuer Variante erschrecken“

Denn die federführenden Corona-Politiker verhielten sich wenig verantwortungsbewusst, im Gegenteil: aus vielen der Chats geht hervor, dass sie unverhohlene Lust daran empfanden, die Bevölkerung einzuschüchtern und zu drangsalieren. So benutzte Gesundheitsminister Hancock wissenschaftliche Ergebnisse, um den Briten Angst einzujagen. Nur so konnte er die Corona-Maßnahmen durchpeitschen. Im Juni 2020 freuten sich der Minister und sein wissenschaftlicher Berater Vallace: eine „in eine positive Richtung weisende“ Studie würde viel weniger beachtet als ihr „düsterer“ Gegenpart. Hancock frohlockte: „Wenn wir wollen, dass sich die Menschen benehmen, ist das vielleicht keine schlechte Sache.“ Dazu Vallace: „Sicher, sie saugen die miserable Interpretation auf und liefern mehr, als sie müssen.“

Bei anderer Gelegenheit erklärte Kabinettssekretär Simon Case: um die Menschen dazu zu bewegen, noch mehr Regeln zu befolgen, „brauchen wir mehr Messaging – der Angst/Schuld-Faktor ist entscheidend“. Besonders wichtig wurde das vor Weihnachten 2020: Am 13. Dezember warnte Medienberater Damon Poole den Gesundheitsminister, scharfe Coronaregeln seien nur schwer durchzusetzen. Es formiere sich bereits Widerstand unter Tory-Abgeordneten. Das einflussreiche Boulevard-Blatt Mail on Sunday habe die Regierung „gewarnt“. Doch Poole hatte eine Idee, wie man die Menschen in Angst versetzen konnte – „mit der neuen Variante“. Hancock reagierte begeistert: „Wir erschrecken sie kräftig mit der neuen Variante.“ Und kurz darauf: „Wann setzen wir die neue Variante ein?“ Gemeint war die Alpha-Variante des Corona-Virus.

Drakonische Strafen bei Nichtbeachtung der Maßnahmen

Auch auf der britischen Insel basierten sämtliche Maßnahmen nicht auf wissenschaftlichen Befunden. Einmal räumt ein Minister offen ein: für die Beschränkung von sozialen Kontakten auf sechs Personen fehle eine „robuste Logik“. Das gilt auch für die Maskenpflicht an Schulen, die auch hierzulande die Schüler monatelang über sich ergehen lassen mussten. Nach langem Hin und Her gelangten die wissenschaftlichen Berater in den britischen Chats zu dem Schluss: weder für noch gegen das Tragen der Masken in Gängen und Pausenräumen lägen belastbare Argumente vor. Premier Boris Johnson entschied sich dennoch für die Einschränkung – ähnlich wie Söder, Kretschmer und Co. in Deutschland.

Wer sich nicht an die Corona-Regeln hielt, musste auch in Großbritannien teils mit drakonischen Strafen rechnen, an denen die politischen Entscheidungsträger sichtlich Freude hatten. Man müsse mit „harter Hand“ durchgreifen, um Lockdown-Sünder zu bestrafen, forderte Hancock. Daraufhin musste ein aus Dubai heimgekehrtes Ehepaar 20.000 Pfund (22.434 Euro) zahlen, was Boris Johnson mit „wunderbar“ (!) kommentierte.

Journalistin konnte Informationen nicht zurückhalten

In Entzücken geriet ein hoher Beamter auch wegen der Einführung von Quarantäne-Hotels an Flughäfen, in die Reisende aus bestimmten Ländern gesperrt wurden. „Ich will die Gesichter der Erste-Klasse-Passagiere sehen, die in einem Premier Inn Hotel in eine Schuhschachtel einquartiert werden“, bemerkte Johnsons Sekretär Simon Case.

Besonders gerne hätte die Regierung dem Lockdown-Kritiker und Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage eins ausgewischt. Wegen seines mutmaßlich rechtswidrigen Besuchs in einem Pub, von dem Farage frech ein Video getwittert hatte, wollte die Regierung den prominenten Brexit-Politiker „einsperren“.

Die Journalistin Isobel Oakeshott machte die ihr zugänglichen Chat-Protokolle trotz Schweigepflicht öffentlich. Auch einer offiziellen Untersuchung zum Umgang mit der Corona-Pandemie wurden die Chat-Nachrichten zur Verfügung gestellt. Der BBC gegenüber rechtfertigte Oakeshott ihr Vorgehen: „Kein Journalist, der etwas auf sich hält, würde in so einer wichtigen und historischen Angelegenheit Informationen zurückhalten.“

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