Britischer Gesundheitsdienst verbietet Pubertätsblocker für Kinder

Kinder, die ihr Geschlecht ändern wollen, bekommen vom staatlichen Gesundheitsdienst keine Pubertätsblocker mehr verschrieben. Das hat der britische National Health Service (NHS) jetzt bestätigt.

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Britischer Gesundheitsdienst verbietet Pubertätsblocker für Kinder

Leere Tablettenblister

© IMAGO / blickwinkel

London. – Geschlechtsumwandlungen bei Kindern werden in Großbritannien künftig schwieriger. Es gebe nicht genügend Beweise für die Sicherheit von Medikamenten wie Pubertätsblockern, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Leitlinie des Nationalen Gesundheitsdienstes NHS. Sie sollen künftig nur noch im Rahmen klinischer Studien verabreicht werden. Medikamente wie Pubertätsblocker unterdrücken die Ausschüttung von Sexualhormonen, die körperliche Veränderungen wie Brustentwicklung oder Gesichtsbehaarung auslösen. Diese Medikamente wurden seit 2011 in einer Klinik im Norden Londons Hunderten von Kindern unter 16 Jahren verschrieben und verabreicht.

Ausgabe nur noch in Ausnahmefällen

Der Einsatz dieser Medikamente wurde aber auch immer wieder kritisiert. In einem Bericht dieser Klinik aus dem Jahr 2022 warnte eine Forscherin davor, dass „Pubertätsblocker die Entwicklung des Gehirns dauerhaft stören“ und „Kinder auf einen irreversiblen, lebensverändernden Weg der geschlechtsangleichenden Hormonbehandlung zwingen“ könnten. Zehn Jahre nach Beginn des Einsatzes der Medikamente wurde nun gehandelt. Außerhalb von Forschungsstudien sollen die genannten Medikamente nur noch „in Ausnahmefällen und von Fall zu Fall“ zur Verfügung stehen. Dazu ist die Zustimmung eines nationalen Expertengremiums erforderlich. Weiter heißt es: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht genügend Beweise für die Sicherheit oder klinische Wirksamkeit von Hormonen zur Unterdrückung der Pubertät gibt, um die Behandlung zum jetzigen Zeitpunkt routinemäßig verfügbar zu machen“. Aktivisten, Eltern und Ärzte begrüßen die Änderungen der Leitlinie.

Derzeit nehmen in England weniger als 100 Jugendliche Pubertätsblocker ein. Sie sollen ihre Behandlung fortsetzen können. In Deutschland werden Pubertätsblocker nach fachärztlicher Empfehlung in seltenen Fällen eingesetzt, die Bundesregierung empfiehlt den Einsatz jedoch nicht.

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