Budapest geht in die Offensive: Orbans Denkfabrik

Für Patrioten in Ungarn ein Tag zum Feiern, für Vertreter der Europäischen Union ein Affront. Die neue Organisation „Mathis-Corvinus-Collegium“ sorgt für Unruhe in der europäischen Verwaltungshauptstadt.
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Budapest geht in die Offensive: Orbans Denkfabrik

Bild (Viktor Orbán 2014): European People’s Party via Flickr [CC BY 2.0]

Für Patrioten in Ungarn ein Tag zum Feiern, für Vertreter der Europäischen Union ein Affront. Die neue Organisation „Mathis-Corvinus-Collegium“ sorgt für Unruhe in der europäischen Verwaltungshauptstadt.

Budapest/Brüssel. – Mit seinem „Mathis-Corvinus-Collegium“ möchte der ungarische Ministerpräsident Victor Orban eine „Alternative“ zur „polarisierten Kultur“ Europas bieten. Die neue Denkfabrik gilt als Zäsur für die Brüsseler Gedankenwelt, da diese ausschließlich von „pro-EU-Ideologismen“ beherrscht werde. Ungarn werde „von den Kulturkriegern des Westens aus dem einfachen Grund gehaßt, weil es wagt, deren post-traditionalistische, identitätspolitisch angetriebene Weltanschauung in Frage zu stellen“, schriebt der Soziologe Frank Füredi. Er wird das Zentrum gemeinsam mit dem ehemaligen Dresdner Professor Werner Patzelt leiten.

Erste Pläne stehen bereits

Die Organisation plant die Einrichtung eines „Angstbarometers“, mit dem man die Stimmungen in Europa aufnehmen und nach Brüssel tragen wolle. Das „Collegium“ will darüber hinaus die Diskussion über die Zukunft Europas eröffnen und den Meinungskorridor deutlich erweitern. Etablierte Politiker in Brüssel sorgten sich, dass das „Collegium“ zu einer „rechtsextremen Koalition“ im EU-Parlament beitragen könne. Man hoffe, dass Orbans „extreme Isolation“ ausreiche, um das Projekt scheitern zu lassen.

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