Dublin: Heftige Proteste gegen geplante Asylunterkunft
Im Norden Dublins soll ein Asylzentrum für bis zu 500 Migranten entstehen. Dagegen regt sich seit geraumer Zeit Widerstand in der Bevölkerung. Zuletzt kam es erneut zu Ausschreitungen auf dem Gelände, auf dem die Unterkunft entstehen soll.
Dublin. – In einem Dubliner Stadtteil soll eine Unterkunft für 500 Migranten entstehen. Doch auf dem Gelände der ehemaligen Crown Paints Fabrik in Coolock, wo die Arbeiten diese Woche beginnen sollten, sind an mehreren Stellen Brände ausgebrochen, wie irische und britische Medien berichten. Auf X kursierende Videos zeigen Brände in der Nähe eines Baggers und von Bäumen sowie vermummte Personen, die Beleidigungen rufen.
Dutzende Brandanschläge
Die neue Unterkunft sieht modulare Einheiten vor, die eine Unterbringung von Familien, Paaren, alleinstehenden erwachsenen Männern und alleinstehenden erwachsenen Frauen ermöglichen, heißt es aus dem irischen Integrationsministerium. Der Bezirk sieht sich jedoch seit Bekanntwerden der Pläne mit Widerstand aus der Bevölkerung konfrontiert. In den vergangenen zwölf Monaten gab es nach Angaben der Organisation Hope and Courage Collective mehr als 20 Brandanschläge auf das Gelände, wie eine irische Nachrichtenplattform berichtet. In einigen Fällen wurden auch Gebäude in Mitleidenschaft gezogen, von denen angenommen wurde, dass sie für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt werden sollten, obwohl sie nicht für diesen Zweck vorgesehen waren. In einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Senders RTÉ vom Mai war von 27 Brandanschlägen über einen Zeitraum von mehreren Jahren die Rede.
Als Grund für die Unzufriedenheit wird häufig die mangelnde Kommunikation beziehungsweise Einbindung der Gemeinden genannt. Gleichzeitig gibt es aber auch Kritik an den Ausschreitungen. In der betroffenen Gemeinde wird das Vorgehen einiger Demonstranten verurteilt.