Erdoğan sucht neue Partner: Türkei beantragt BRICS-Mitgliedschaft

Ankara beantragt offiziell die Mitgliedschaft in der BRICS-Gruppe. Die Türkei will ihre wirtschaftlichen und außenpolitischen Interessen diversifizieren und als Handelsdrehscheibe zwischen der EU und Asien fungieren.

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Erdoğan sucht neue Partner: Türkei beantragt BRICS-Mitgliedschaft

Erdoğan betonte, dass die Türkei ihre Beziehungen sowohl zum Westen als auch zum Osten ausbauen müsse.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Ankara. – Laut Bloomberg hat die Türkei offiziell die Mitgliedschaft in der BRICS-Gruppe beantragt, einem Zusammenschluss nicht-westlicher Staaten, der als Gegengewicht zu westlich dominierten Institutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds gilt. Die Entscheidung spiegele das Bestreben Ankaras wider, seinen globalen Einfluss zu stärken und neue Allianzen jenseits seiner traditionellen westlichen Partner zu schmieden, heißt es in dem Bloomberg-Artikel.

Die Türkei habe vor einigen Monaten, auch vor dem Hintergrund der Spannungen innerhalb der NATO, einen Antrag auf BRICS-Mitgliedschaft gestellt. Obwohl sich das türkische Außenministerium und das Präsidialamt nicht zu den BRICS-Beitrittsplänen äußern wollten, sei klar, dass die Regierung eine breitere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China und Russland anstrebe. Darüber hinaus hofft die Türkei, durch die Mitgliedschaft als Handelsdrehscheibe zwischen der EU und Asien sowie als Drehscheibe für den Gasexport fungieren zu können.


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Erdoğan will ausgeglichene Außenpolitik

Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdoğan, betonte kürzlich in Istanbul, dass die Türkei ihre Beziehungen sowohl zum Westen als auch zum Osten ausbauen müsse, um eine starke und einflussreiche Nation zu werden. Dabei unterstrich er die Bedeutung einer ausgewogenen Außenpolitik, die das Land nicht zwischen verschiedenen Machtblöcken wählen lasse, sondern beide Seiten auf einer „Win-Win-Basis“ weiterentwickle.

Gleichzeitig setzt die Türkei weiter auf die Wiederaufnahme der EU-Beitrittsgespräche, wie Außenminister Hakan Fidan betonte. Dieser Beitritt bleibe für Ankara ein „strategisches Ziel“. Dennoch sehe die Türkei in der BRICS-Gruppe eine Chance, ihre außenpolitischen und wirtschaftlichen Interessen zu diversifizieren und ihre Position in der Weltordnung zu stärken.

„Türkei fährt ausgesprochen erfolgreiche Diplomatie“

Die BRICS-Gruppe, der neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika kürzlich auch Äthiopien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran beigetreten sind, könnte bald über weitere Neuzugänge beraten. Zu den potenziellen Kandidaten gehören neben der Türkei auch Malaysia, Thailand und Aserbaidschan.

Gegenüber FREILICH erklärte Maximilian Krah (AfD), dass die Türkei nicht erst seit heute eine „ausgesprochen erfolgreiche Diplomatie zwischen allen in Frage kommenden globalen Akteuren“ fahre. Das bringe echte Handlungsfreiheit und mache das Land gemeinsam mit Russland zum wichtigsten Akteur in Deutschlands unmittelbarer Nachbarschaft. „Als Deutsche und auch als Europäer sollten wir genau hinschauen und daraus lernen, denn die Türkei ist auch weiterhin NATO-Mitglied“, so Krah. Eine Entscheidung für Multipolarität sei eben nicht eine 0- oder - Entscheidung, die geopolitische Realität sei nicht binär.

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