Erneuter Großbrand im Migrantenlager auf Samos
Nach dem Brand in dem Registriercamp fordert der Bürgermeister von Vathy die Regierung in Athen zum Handeln auf.
Vathy. – Im Registriercamp von Vathy auf der griechischen Insel Samos ist heute ein großer Brand ausgebrochen. Das sagte Bürgermeister von Vathy, Giorgos Stantzos, dem Athener Fernsehsender Mega. „Es handelt sich um eine Brandstiftung“, fügte er hinzu. In mehreren Containerwohnungen seien Haushaltsgasflaschen explodiert. Er rief die Regierung in Athen auf, alle Menschen im Lager „jetzt sofort“ zum Festland zu bringen.
Überfülltes Lager in Samos
Örtliche Medien berichteten, dass das Feuer in den Küchen des Lager ausgebrochen sei. Laut der Nachrichtenagentur AP brannten mehrere Zelte und Gebäude nieder. Wie viele, sei noch unklar. Viele der Zelte stehen dich gedrängt in dem überfüllten Lager. Bisher gibt es keine Berichte über Verletzte, wie etwa der Spiegel berichtet. Die Feuerwehr teilte mit, der Brand sei in seiner Größe begrenzt gewesen, 18 Feuerwehrleute hätten ihn bekämpft.
Im Lager von Samos leben zurzeit rund 3.800 Menschen. Das ist in etwa sechsmal so viel wie die Aufnahmekapazität des Lagers. In den vergangenen Monaten waren mehrmals Brände im und um das Lager ausgebrochen.
Deutschland will Migranten aufnehmen
Im August hatte ein Großbrand das größte Lager Griechenlands, Moria auf der Insel Lesbos, völlig zerstört. Mehr als 10.000 Migranten benötigten eine Notunterkunft. Laut Ermittlungen der griechischen Behörden wurde das Feuer absichtlich von einer kleinen Gruppe gelegt, die gegen die nach dem Ausbruch des Coronavirus im Lager verhängten Abriegelungsbefehle protestierte. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf Personen aus Afghanistan wegen Brandstiftung erhoben.
Nach dem verheerenden Feuer in Moria ist die Debatte über die Lage der Migranten auf den griechischen Inseln neu entbrannt. Von den 13.000 Migranten auf der griechischen Insel Lesbos will Deutschland 1.553 aufnehmen.