Frankreich: Behörden verhaften 19-jährige Aktivistin wegen migrationskritischem Plakat

Während des Karnevals in Besançon hatten französische Aktivisten die strengere Anwendung eines bestimmten Gesetzes gefordert. Eine der Aktivistinnen wurde deshalb in Gewahrsam genommen und verhört.

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Frankreich: Behörden verhaften 19-jährige Aktivistin wegen migrationskritischem Plakat

Die Aktivistin Yona

© Collectif Némésis

Eine 19-jährige Aktivistin namens Yona wurde am Mittwoch in den frühen Morgenstunden von den französischen Behörden in Gewahrsam genommen. Der Vorfall ereignete sich nach einer Aktion am Sonntag in Besançon während des Karnevals, bei der die Aktivisten auf Plakaten eine strengere Anwendung der Gesetze – konkret die Ausweisung ausländischer Vergewaltiger – forderten. Die Bürgermeisterin von Besançon, Anne-Vignot, prangerte die Aktion öffentlich an, woraufhin die Aktivistin verhaftet wurde.

Anlass war ein Karnevalsplakat

Nach mehreren Stunden in Polizeigewahrsam wurde Yona schließlich freigelassen. Die Behörden suchen nun nach einem weiteren Aktivisten, der ebenfalls an der Aktion beteiligt war. Yonas Haus wurde durchsucht und elektronische Geräte beschlagnahmt. Die Aktivistengruppe Collectif Némésis kritisierte das Vorgehen der Behörden und stellte die Unabhängigkeit der Justiz in Frage. Sie bezeichneten die Maßnahmen als „Machtdemonstration“ und „autoritär“.

Die Gruppe wies darauf hin, dass ähnliche Äußerungen auch von anderen Personen, darunter Präsident Emmanuel Macron, gemacht worden seien. Sie stellten die rhetorische Frage: „Dies ist ein ernster Moment für alle französischen Frauen: Haben wir das Recht, unsere Angreifer anzuzeigen, wenn sie Ausländer sind?“. Auch Yona meldete sich über Twitter nach der Haftentlassung zu Wort und bedankte sich für die Unterstützung: „Wow, ich komme aus dem Polizeigewahrsam, öffne die Netzwerke und sehe all diese unterstützenden Nachrichten. Ich weiß nicht, wohin ich mich zuerst wenden soll! Ich danke euch allen für eure Unterstützung. Ich bin zutiefst berührt. Es ist unerträglich, was hier passiert. Danke, dass ihr an meiner Seite seid. Ich melde mich bald wieder.“

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