Konservative siegen bei Parlamentswahl in Finnland
Bei den Parlamentswahlen am vergangenen Wochenende schafften es die Konservativen auf den ersten Platz und katapultierten die Sozialdemokraten damit hinter die Finnen-Partei auf Platz drei.
Helsinki. - Die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin haben bei der Parlamentswahl in Finnland ihre Position als stärkste Parlamentskraft eingebüßt. Trotz Zugewinnen lag die Partei nach Auszählung aller Stimmen hinter der konservativen Nationalen Sammlungspartei und der rechten Partei Die Finnen nur auf Rang drei. Die Konservativen von Ex-Finanzminister Petteri Orpo kamen auf 20,8 Prozent, die patriotische Finnen-Partei lag bei 20,1 Prozent und erzielte damit ihr bestes Ergebnis.
„Ein großer Sieg“
Marin räumte die Niederlage ihrer Sozialdemokraten ein. „Glückwünsche an den Wahlsieger“, sagte die 37-jährige Regierungschefin am Abend in Helsinki vor Anhängern ihrer Partei. „Die Demokratie hat gesprochen.“ Marin verwies darauf, dass ihre Partei erstmals seit langer Zeit Zugewinne verzeichnet habe. „Wir haben es gut gemacht“, sagte sie. Dennoch reicht es nicht für eine Mehrheit im Parlament. Die Verluste der grünen, linken und liberalen Koalitionspartner sind zu groß, um weiterhin eine Regierung zu bilden.
Wahlsieger Orpo kündigte indes die Bildung einer neuen Regierung unter Führung der Nationalen Sammlungspartei an. Der 53-Jährige sagte am späten Sonntagabend vor jubelnden Parteianhängern: „Wisst ihr was? Das war ein großer Sieg.“ Die Sammlungspartei hatte im Wahlkampf auf wirtschaftliche Themen gesetzt.
Rechte Parteien vor allem bei jungen Menschen beliebt
Umfragen vor der Wahl zeigten, dass die Finnen-Partei besonders die Altersgruppe 18-29 Jahre ansprechen kann. Als dort nach der Wahlpräferenz gefragt wurde, gaben 26 Prozent der Befragten an, für die Patrioten stimmen zu wollen – damit ist Finnen-Partei die stärkste Kraft in dieser Altersgruppe. Bei der Gruppe der Erstwähler waren es sogar 28 Prozent, auch dort ist man somit Wahlsieger. Es sind auch regional bedingte Unterschiede zu erkennen: So ist die Finnen-Partei besonders im Norden des Landes stark und hat mit 26,8 Prozent der Stimmen ihre Hochburg in der Region Lappland.