London: Polizei wertet Messerattacke als islamistisch motivierten Terrorakt
Angesichts des gestrigen Messerangriffs kündigte der britische Premier Boris Johnson rasche Konsequenzen an.
London/Gent. – Nach dem Messerangriff am Sonntagnachmittag in der britischen Hauptstadt London, bei dem drei Menschen verletzt worden sind, werden nun immer mehr Details bekannt. Wie die britische Polizei mitteilte, war der 20-Jährige Angreifer 2018 zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Material für einen islamistisch motivierten Anschlag gesammelt und Propaganda verbreitet. Auch bei diesem Angriff geht die britische Polizei von einer islamistisch motivierten Tat aus.
Sprengstroffattrappe am Körper
Gegen 2 Uhr nachmittags Ortszeit hat der 20-Jährige am Sonntag in einer belebten Einkaufsstraße in London mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt, einen davon lebensgefährlich. Wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte, habe der mutmaßliche Täter eine Sprengstoffattrappe getragen. Mitglieder einer Anti-Terror-Einheit seien bei der Attacke im Süden der britischen Hauptstadt „im Rahmen eines präventiven Einsatzes“ vor Ort gewesen. Britische Medien hatten zuvor berichtet, dass der mutmaßliche Täter unter Überwachung stand.
Johnson kündigt Konsequenzen an
Der britische Premier Boris Johnson kündigte daraufhin rasche Konsequenzen für das Strafvollzugssystem an. Er werde am Montag „fundamentale Änderungen“ beim Umgang mit wegen Terrorakten verurteilten Straftätern bekanntgeben, teilte Johnson am Abend mit. Londons Bürgermeister Sadiq Khan twitterte indes: „Terroristen versuchen uns zu spalten und unseren Lebensstil zu zerstören – hier in London werden wir sie damit niemals Erfolg haben lassen“.
Messerattacke auch in Belgien
Auch im belgischen Gent gab es am Sonntag eine Messerattacke. Medienberichten zufolge hat die Polizei die verdächtige Person angeschossen und an der Hand verletzt. Der Angreifer soll zuvor zwei Menschen mit dem Messer angegriffen haben. Die Opfer seien jedoch nicht lebensgefährlich verletzt worden. Unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft meldete die Nachrichtenagentur Belga, dass es keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe. Zu Details wollten sich die Behörden demnach aber noch nicht äußern.