Migration übers Mittelmeer nahm laut EU-Bericht wieder zu

Nachdem die illegale Migration von Menschen aus der Türkei in die EU während der Corona-Pandemie zurückgegangen war, hat sie nun einen neuen Höchststand erreicht.
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Migration übers Mittelmeer nahm laut EU-Bericht wieder zu

Symbolbild: Migranten in Schlauchbooten / Bild: flickr

Nachdem die illegale Migration von Menschen aus der Türkei in die EU während der Corona-Pandemie zurückgegangen war, hat sie nun einen neuen Höchststand erreicht.

Berlin/Ankara. – Die Migration in die EU über das Mittelmeer nimmt weiter zu. Unter Berufung auf einen internen Report der EU-Kommission berichtete die Welt am Sonntag, dass die Zahl der irregulären Einreisen aus der Türkei in die EU in dieser Woche auf dem höchsten Stand seit Anfang März 2020 lag, als die Coronavirus-Pandemie die internationale Mobilität einschränkte.

Mehr Migranten aus der Türkei

Wie der Bericht zeigt, erreichen inzwischen mehr Migranten aus der Türkei das entfernte Italien als das nahegelegene Griechenland. Laut dem vertraulichen Report waren es in diesem Jahr bereits 4.577 Migranten, die aus der Türkei auf die nur wenige Seekilometer entfernten griechischen Inseln übersetzten oder über die Landgrenze in den EU-Staat gelangten. Italiens Küsten erreichten hingegen 4.739 illegale Migranten aus der Türkei, darunter alleine 670 in der vergangenen Woche. Von der nordafrikanischen Küste setzen aber viel mehr Migranten über. Laut dem EU-Bericht verzeichnete Italien in dieser Woche die meisten Anlandungen seit Juli 2017, nämlich 3.236.

Somit kamen in diesem Jahr bereits 39.183 Migranten auf der zentralen Mittelmeerroute an, also 83 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und sieben Mal mehr als 2019. In Spanien wurden bisher 20.500 Migranten gezählt, was einem Plus von 47 Prozent entspricht.

Migration aus Afghanistan

Indes rechnen zahlreiche Experten damit, dass in den nächsten Monaten erneut mehr Migranten nach Deutschland kommen könnten. Das sei im Fall einer afghanischen Migrationsbewegung nach Europa vermutlich das Ziel. Heiko Teggatz, der Vorsitzende der DPolG-Bundespolizeigewerkschaft, sagte der Welt am Sonntag: „Wir rechnen damit, in einigen Wochen an den deutschen Grenzen viel zu tun zu bekommen. Ob das Negativszenario eintritt, hängt von der Unterstützung für die Flüchtlinge in und um Afghanistan ab, und einem klaren Bekenntnis aus Brüssel, Berlin und Paris zu echtem Grenzschutz.“

Bis Ende Juli wurden in Deutschland 72.000 Asylanträge gestellt, überwiegend von Migranten, die aus anderen EU-Ländern illegal einreisten. Dabei handelt es sich oft um Asylwerber, die in Griechenland schon abgelehnt oder anerkannt wurden.

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Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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