Neuseeländische Regierungschefin Ardern tritt zurück
Die Bürde ihres Amtes zwinge sie zum Rücktritt so die neuseeländische Ministerpräsidentin.
Wellington. – Wie die 42-jährige Regierungschefin am Donnerstagmorgen ankündigte, wird sie zum 7. Februar ihr Amt niederlegen, sobald ihre Partei (New Zealand Labour Party) einen Nachfolger benennen kann. Jacinda Ardern war knapp sechs Jahre alt Ministerpräsidentin Neuseelands, für sie sei es nun an der Zeit aufzuhören, sagte Ardern während einer Pressekonferenz. Zur Begründung für ihren Schritt sagte sie: „Ich weiß, was dieser Job einem abverlangt. Und ich weiß, dass ich nicht mehr genug im Tank habe, um ihm gerecht zu werden. So einfach ist das“, so Ardern.
Ardern führte Land durch „Kriegszustand“
Die Ministerpräsidentin hat eine ereignisreiche Regierungszeit hinter sich und sah sich in Teilen mit einer Art „Kriegszustand“ konfrontiert. Es sei eine Sache, „in Zeiten des Friedens“ zu regieren als Menschen durch Krisen zu führen, so Ardern. Besonders während der Coronazeit machte sich Ardern häufig durch ihre als drakonisch aufgefassten Einschränkungen bei vielen Bürgern unbeliebt. Auch die Verschärfung des Waffenrechts nach dem Anschlag des Australiers Brenton Tarrant im März 2019 sorgte für starke Kritik. Das ehemalige neuseeländische Werbegesicht sieht abgekämpft und müde aus. Häufig wurde ihr vorgeworfen, Politik gegen die Bevölkerung ihres Landes zu betreiben und doch gilt sie auch heute noch als populär.
Die letzten Worte der Pressekonferenz richtete sie an ihre Tochter Neve und ihren Lebensgefährten Clarke Gayford: „Und deshalb an Neve: Mama freut sich darauf, da zu sein, wenn du in diesem Jahr in die Schule kommst“, sagt sie. „Und an Clarke: Lass uns endlich heiraten.“