„No German will freeze in Greece“: Griechenland lockt deutsche Touristen
Angesichts möglicher Einschränkungen wegen des drohenden Gasmangels im Winter lädt das Land dazu ein, einen „mediterranen Winter“ im Süden zu verbringen.
Athen. – Griechenlands Tourismusminister Vassilis Kikilias hat deutsche Bürger angesichts von Inflation und drohender Energieknappheit aufgerufen, in seinem Land zu überwintern. „Für Herbst und Winter wäre es für uns Griechen eine große Freude, deutsche Rentner zu begrüßen, die einen ‚mediterranen Winter‘ mit griechischer Gastfreundschaft, mildem Wetter und hochwertigen Dienstleistungen erleben möchten“, sagte Kikilias der Bild-Zeitung. „Wir werden hier auf Sie warten“, fügte er hinzu.
„Krisen-Winter in Griechenland überstehen“
Der Bürgermeister der Hafenstadt Chania auf der griechischen Insel Kreta, Panagiotis Simandirakis, schloss sich dem Aufruf an. „Wir laden jeden Deutschen ein, der in diesem Winter zu uns kommen möchte, um hier zu leben – fern der Krisen“, sagte er der Bild. Kreta sei dafür sehr geeignet, „um einen Krisen-Winter zu überstehen“. Hier brauche man keine Heizung im Haus. „No German will freeze in Greece“, sagte der Bürgermeister.
EU arbeitet an Notfallplan
Inzwischen gibt es auch einen Entwurf für einen Notfallplan der Europäischen Kommission, der vorsieht, dass öffentliche Gebäude, Büros und kommerzielle Gebäude ab Herbst bis maximal 19 Grad beheizt werden sollen. „Jetzt handeln kann die Auswirkungen einer plötzlichen Versorgungsunterbrechung um ein Drittel reduzieren“, heißt es in dem Text. Es gebe mittlerweile ein „erhebliches Risiko“, dass Russland in diesem Jahr Gaslieferungen nach Europa stoppt. Der Plan kann sich noch ändern und soll voraussichtlich Mittwoch kommender Woche offiziell vorgestellt werden.
Unternehmen, die Gas ersetzen können, sollten ihren Verbrauch reduzieren, heißt es in dem Papier weiter. Ziel sei es, Industrien zu schützen, die für die Lieferketten und die Wettbewerbsfähigkeit besonders wichtig sind. Auch Haushalte werden dazu aufgerufen, freiwillig weniger zu verbrauchen. „Jeder kann Gas sparen, jetzt“, schreibt die Kommission.