Rund Hälfte der verurteilten Vergewaltiger in Schweden sind im Ausland geboren
Die Studie untersuchte die Daten von 3.039 Personen, die zwischen 2000 und 2015 wegen Vergewaltigung verurteilt wurden.
Stockholm. – Sexualdelikte im Allgemeinen und Vergewaltigungen im Besonderen nehmen in Schweden zu, wie aus einer vom Europäischen Forschungsrat (ERC) geförderten Studie aus dem Jahr 2021 hervorgeht. Die Studie konzentriert sich auf Vergewaltigungen von Frauen im Alter von 18 Jahren und älter, um Erkenntnisse über Täter zu gewinnen, die wegen Vergewaltigung, schwerer Vergewaltigung, versuchter Vergewaltigung oder versuchter schwerer Vergewaltigung verurteilt wurden. Insgesamt wurden die Daten von 3.039 Personen untersucht, die zwischen 2000 und 2015 wegen Vergewaltigung verurteilt wurden und zum Zeitpunkt der Verurteilung zwischen 15 und 60 Jahre alt waren.
Mehrheit der Täter ist männlich und hat Migrationshintergrund
Die Forscher stellten fest, dass die Mehrheit der Täter männlich ist (99,7 Prozent) und dass fast die Hälfte der Täter außerhalb Schwedens geboren wurde (47,7 Prozent). Ein größerer Anteil (40,8 Prozent) wurde in Schweden geboren und hat in Schweden geborene Eltern. Bei der Definition des Begriffs „Zuwanderer“ orientiert sich die Studie an der Definition des Schwedischen Nationalen Rates für Kriminalprävention, wonach eine Person, die außerhalb Schwedens geboren wurde oder in Schweden geboren wurde und mindestens ein Elternteil hat, das in einem anderen Land geboren wurde, als Zuwanderer der ersten beziehungsweise zweiten Generation gilt.
Täter stammen großteils aus dem Nahen Osten und Afrika
Die Studie zeigt außerdem, dass ein relativ kleiner Teil der wegen Vergewaltigung verurteilten Personen Täter sind, bei denen mindestens ein Elternteil außerhalb Schwedens geboren wurde (11,5 Prozent). In der Studie wird auch aufgeschlüsselt, aus welchen Regionen die Zuwanderer der ersten und zweiten Generation und ihre Eltern stammen. Bei den in Schweden geborenen Tätern mit einem außerhalb Schwedens geborenen Elternteil (172) wurde der im Ausland geborene Elternteil am häufigsten in westlichen Ländern geboren (72,7 Prozent), gefolgt von Osteuropa (11,0 Prozent). Bei den in Schweden geborenen Tätern, bei denen kein Elternteil in Schweden geboren wurde (177), wurde ein hoher Anteil der Mütter und Väter in westlichen Ländern geboren (40,7 Prozent beziehungsweise 33,9 Prozent), gefolgt vom Nahen Osten/Nordafrika (19,8 Prozent beziehungsweise 24,0 Prozent). Die größte Gruppe der untersuchten Personen bildeten die außerhalb Schwedens geborenen Täter (1.451), von denen ein erheblicher Anteil aus dem Nahen Osten/Nordafrika stammte (34,5 Prozent), gefolgt von Afrika (19,1 Prozent).