Schweden will Benzin- und Dieselfahrzeuge in Stockholm ab 2025 verbieten
Stockholm könnte die erste Großstadt sein, die ein solch umfassendes Verbot erlässt. Andere Städte, darunter London, haben bereits Umweltzonen mit Tagesgebühren für Fahrzeuge mit älteren Verbrennungsmotoren eingeführt.
Stockholm. – Eine neue Regelung, die am Mittwoch bekannt gegeben werden soll, sieht vor, dass in einem Gebiet von etwa 20 Häuserblocks, das sich durch das Finanzviertel und die Haupteinkaufsstraßen der schwedischen Hauptstadt erstreckt, nur noch Elektroautos, einige Hybrid-Lkw und Brennstoffzellen-Fahrzeuge zugelassen werden, wie die Online-Nachrichtenplattform Firstpost berichtet. Im ersten Halbjahr 2025 könnte über eine Ausweitung der Zone entschieden werden.
„Umweltzonen“ in anderen Städten
Damit könnte Stockholm die erste Großstadt sein, die ein so umfassendes Verbot erlässt, das über die Vorschläge von Madrid, Paris und Athen hinausgeht, Dieselfahrzeuge zu verbieten. Andere Städte, darunter London, haben bereits sogenannte Umweltzonen mit täglichen Einfahrtsgebühren für Fahrzeuge mit älteren Verbrennungsmotoren eingeführt. Der für Transport und Stadtbild zuständige Kommunalpolitiker Lars Stromgren sagte im staatlichen Fernsehen: „Wir wollen eine bessere Umwelt für die Menschen schaffen, die hier leben und arbeiten.“
Ob der Vorschlag den Absatz von Elektrofahrzeugen in Schweden tatsächlich steigern wird, bleibt abzuwarten. Denn die chronisch hohen Lebenshaltungskosten in Schweden setzen die Verbraucher unter Druck, sodass der Verkauf von Elektrofahrzeugen ins Stocken geraten ist. Anfang dieses Jahres senkte die Gruppe Mobility Sweden ihre Prognose für die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen im Jahr 2023 von 40 Prozent auf 35 Prozent aller Zulassungen.
Oslo richtet „Nullemissionszone“ ein
Andere Städte, die ebenfalls gegen Autos vorgehen, sind Brüssel. Dort wurde im Dezember der nicht unbedingt notwendige und nicht ortsgebundene Autoverkehr auf zehn Hauptverkehrsstraßen im Stadtzentrum verboten. Ein weiteres Beispiel ist London, wo im August mit der Ausweitung der sogenannten Umweltzone eine der weltweit ehrgeizigsten Emissionsvorschriften für Autos verabschiedet wurde. Allerdings hat der britische Premierminister Rishi Sunak im vergangenen Monat einige wichtige Teile der grünen Strategie der britischen Regierung aufgeweicht und den Plan, den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge bis 2035 zu verbieten, um fünf Jahre verschoben. Auch in Oslo werden Autos nach und nach aus den Städten verdrängt. Die Umweltbehörde der Stadt Oslo hat sich Anfang des Jahres für die Einrichtung einer Nullemissionszone im Stadtzentrum ausgesprochen, die zunächst bis 2025 für den Schwerlastverkehr und Lkw gelten soll und bis 2027 auf alle Fahrzeuge ausgeweitet werden soll.